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Kultur: Diese Woche auf Platz 36 Paul McCartney: „Back In The World“

HITPARADE Douglas Adams hat ihn doch noch erlebt. In seiner Nachlass-Sammlung findet sich ein Aufsatz von 1992, in dem der Schriftsteller ein Konzert von Paul McCartney vor 200 Leuten in einer Nord-Londoner Kneipe beschreibt.

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Douglas Adams hat ihn doch noch erlebt. In seiner Nachlass-Sammlung findet sich ein Aufsatz von 1992, in dem der Schriftsteller ein Konzert von Paul McCartney vor 200 Leuten in einer Nord-Londoner Kneipe beschreibt. Seine Schulzeit, sagt Adams, „verstrich irgendwie im Hintergrund, während ich versuchte, den Beatles zu lauschen“. Trotzdem hatte er jahrelang konsequent alle erreichbaren Beatles-Konzerte verpasst. Damals gab es noch keine DVDs. Heute können wir sehen, in welchem Hotel die Musiker wohnen, beim Soundcheck zusehen und das Konzert in Dolby 5.1 zu Hause hören. Der Film kletterte gerade auf Platz 66 der Charts.

Jahrzehntelang wurde McCartney von Kritikern gegen John Lennon ausgespielt. Der Schwiegermutterliebling gegen den Rebellen. Nun, da John und George tot sind, Ringo schweigt, ist es McCartney, der das Erbe der vermutlich genialsten Band aller Zeiten pflegt. Das Markenzeichen „Lennon/McCartney“ hat der „McBeatle“ (Süddeutsche Zeitung) mittlerweile zu seinen Gunsten umgedreht. Mag er sich auch in Interviews mit Mozart und Beethoven vergleichen – die Rechte an den Songs gehören Michael Jackson und Sony. Macca hat Wacko das vermutlich noch immer nicht verziehen. Aber Dr. h. c. Sir Paul steht mit einem geschätzten Privatvermögen von 750 Millionen Euro auch ganz gut da – und erreicht noch immer neue Superlativen. Zu seinem Gratiskonzert in Rom kamen kürzlich 500000 Menschen. Douglas Adams – wäre er nicht längst per Anhalter durch die Galaxis unterwegs – wäre sicher auch hingegangen.

Ralph Geisenhanslüke

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