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Kultur: Doppelspiele

Highlights in der Dependance von Ketterer.

Mit zwei Gemälden von Ernst Ludwig Kirchner wird derjenige das Münchner Auktionshaus Ketterer verlassen, der im Juni „Zwei mit Katzen spielende Mädchen“ ersteigert. Denn der expressionistische Künstler hat seine Leinwand 1907 ökonomisch genutzt und von beiden Seiten bearbeitet: Auf dem Rücken verbirgt sich ein stilistisch weit strengeres Doppelporträt.

In der Berliner Dependance von Ketterer ist das Spitzenstück für mindestens 600 000 Euro schon einmal zu sehen – zusammen mit „Sonnenblumen“ von Max Pechstein, einer Impression von Max Slevogt und aktueller Kunst, die zur Vorbesichtigung durch wenige deutsche Städte tourt. Ein abstraktes Werk des kürzlich verstorbenen chinesischen Malers Zao Wou-Kis (250 000 bis 350 000 Euro) gehört dazu, genau wie Andy Warhols zehnteilige Grafikmappe „Campbell’s Soup II“ von 1969, die mit einem Einstiegspreis von 180 000 Euro bewertet ist. Etwas niedriger setzt ein standing mobile von Alexander Calder mit seinen tanzenden Elementen an: 150 000 lautet das Mindestgebot, bei dem es garantiert nicht bleiben wird. Im Kontrast dazu steht ein weiteres Los – die mehr als vier Meter hohe Skulptur „Kanzel“ von Martin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff. Ketterer setzt für das charakteristische Objekt des Paares 50 000 bis 70 000 Euro an.

Ergänzt wird das Angebot von einem Gemälde des Informel-Virtuosen Emil Schumacher (100 000 Euro). Für Einsteiger bietet Ketterer im Anschluss an die Vorbesichtigung dann Grafisches von Heinz Mack und Otto Piene. Die Preise der ZERO-Künstler haben in jüngerer Zeit zwar angezogen. Noch aber sind auch Blätter ab 600 Euro zu haben. cmx

Ketterer Kunst, Fasanenstr. 70; 25. 5.–30. 5., jeweils von 10–18.30 Uhr, 31. 5. von 10–15 Uhr. www.kettererkunst.de

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