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Kultur: Dreimaleins

13 Spitzenorchester beim Musikfest Berlin 2007

„Das wird ein Weltereignis.“ Pamela Rosenberg, die Intendantin der Berliner Philharmoniker, zeigt sich nicht kleinlich, wenn es darum geht, die Pläne des Musikfests 2007 der Berliner Festspiele zu loben. Und das nicht nur, weil Simon Rattle und sein Orchester bei dem herbstlichen Festival gleich zweimal präsent sind. Nein, wenn zwischen dem 31. August und 16. September Spitzenensembles aus den USA, aus Holland, Großbritannien, Deutschland sowie fünf Berliner Orchester in der Philharmonie zu erleben sind, dann ist das deshalb so besonders, weil sie sich allesamt auf einen gemeinsamen Themenschwerpunkt eingelassen haben.

Teure Gastspiele zusammenzukaufen, das kann jeder. Der künstlerische Leiter des Musikfests, Winrich Hopp, aber löst 2007 tatsächlich ein, was Festspielchef Joachim Sartorius vor drei Jahren bei der Abschaffung der traditionsreichen Festwochen versprochen hat: Berlin wird für die global players der Klassikszene mehr sein als nur eine Station im Tourneezirkus. Die Komponisten Claude Debussy, Edgar Varèse und Charles Ives bilden ein Dreigestirn, um das sich mit Wagner, Strauss, Sibelius und Ravel weitere Komponisten gruppieren, die richtungsweisend für die Musikentwicklung des frühen 20. Jahrhunderts waren. Die Ausgangsidee stammt von Simon Rattle. Sein Plan, zusammen mit der Künstlerin Rebecca Horn Debussys „Martyre de Saint Sébastien“ szenisch im Flughafen Tempelhof zu realisieren, erwies sich allerdings als zu teuer: Drei Abende für je 1000 Besucher hätten 1,5 Millionen Euro gekostet – „da musste ich die Bremse ziehen“, erklärte Sartorius. So bleibt es bei der konzertanten Version.

Als Präludium zum Orchesterreigen spielt das Pellegrini-Quartett am 31. August im Radialsystem Morton Feldmans sechsstündiges II. Streichquartett, in der Staatsoper wird am 6. September Hans Werner Henzes „Phaedra“ uraufgeführt. Infos unter: www.berlinerfestspiele.de oder Tel. 030/ 254 88 999. F. H.

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