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Dresdner Frauenkirche: Doch kein Kompromiss bei Kuppelbildern

Der Streit um die Verwertungsrechte an den Kuppelgemälden in der Dresdner Frauenkirche ist offenbar doch nicht beigelegt.

Dresden - Der Maler Christoph Wetzel, der die Bilder nach historischen Vorlagen neu geschaffen hat, widersprach in der "Sächsischen Zeitung" Meldungen vom Wochenende, er und die Stiftung Frauenkirche hätten sich auf eine Einmalzahlung geeinigt. Ein derartiger Kompromiss sei nicht erzielt worden, sagte der Künstler dem Blatt. Wenn die Stiftung solches behaupten sollte, sei das "ein großer Vertrauensbruch und ein Affront".

Wetzel schlägt zur Klärung des Falls den Abgaben zufolge nunmehr ein Rundtischgespräch vor, an dem neben den Betroffenen auch ein Vertreter der Urheberrechtsgesellschaft Bildkunst teilnehmen sollte.

Der MDR hatte am Samstag berichtet, dass sich der Kunstmaler und die Stiftung Frauenkirche geeinigt hätten. Der Kompromiss sehe vor, dass die Stiftung eine Einmalzahlung leistet und die Bilder weiter für eigene Zwecke verwenden könne. An allen anderen Abbildungen, etwa in Bildbänden und auf Souvenirs, verdiene der Künstler auch in Zukunft mit, hieß es. Der Maler hatte argumentiert, die Werke seien keine Kopien der Originale, sondern Anlehnungen. Daher gälten sie nicht als restaurierte Nachahmungen, sondern als eigenständige Werke, an denen er die Urheberrechte besitze.

Die Frauenkirche war im Februar 1945 bei der Bombardierung Dresdens zerstört worden. 1994 hatte der Wiederaufbau nach den Plänen des Architekten George Bähr (1666-1738) begonnen. Am 30. Oktober 2005 wurde das rekonstruierte barocke Gotteshaus geweiht. (tso/ddp)

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