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EDITORIAL: Deutsches Gleichgesicht

Unter den dümmsten Forderungen nach gesellschaftlicher Veränderung ist die nach der Gleichheit die superdümmste. Beim Kinderfest am Potsdamer Platz war zu lesen: „Alle Kinder haben das Recht auf Gleichheit“.

Unter den dümmsten Forderungen nach gesellschaftlicher Veränderung ist die nach der Gleichheit die superdümmste. Beim Kinderfest am Potsdamer Platz war zu lesen: „Alle Kinder haben das Recht auf Gleichheit“. Grauenhafte Vorstellung, vor allem für Kinder. Sollen die jetzt alle Fé heißen und rosarote Minibuggys durch die Gegend schieben oder was? Am gleichen Biokorrektsaft würgen, oder gar am selben? Die zweitdümmste Forderung ist die nach einer Popgermanenquote im Rundfunk, einst von Antje Vollmer und ihren Freunden Lindenberg und Lage erhoben, sinngemäße Begründung: Das Kulturgut Krautrock steht auf der Kippe, wir müssen unsere zarten deutschen Stimmchen vor dem Berieselungsbombardement der angloamerikanischen Entertainmentmultis schützen. So ein Dünnsinn. Dass es auch ohne Quote geht, können wir jeden Tag im Radio hören, bis zum Überdruss, und bei der Popkomm steht Musik aus Deutschland im Mittelpunkt. Außerdem: Wracks der deutschen Popgeschichte wie die Andrea Doria müssen nun wirklich nicht geborgen werden. Lorenz Maroldt

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