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Kultur: Einladen und auszahlen

KUNST

Während die Galeristen in den Hallen der Art Cologne ihren Tagesgeschäften nachgingen, bewegte in der VIP Lounge der Kölner Kunstmesse eine ganz andere Summe die Gemüter einer Diskussionsrunde zum Thema Berlin und das Museum of Modern Art . Es ging um die 8 bis 8,5 Millionen Euro, die für die nächstjährige Präsentation von 220 Kunstwerken aus der Sammlung des MoMA in der Neuen Nationalgalerie in Berlin veranschlagt werden. Berlin sei Meister im Geldausgeben, wo keines vorhanden sei, spitzte die „FAZ“-Kunstredakteurin Ilona Lehnart die Problematik zu. Für Peter Raue, dem Vorsitzenden des Vereins der Freunde der Nationalgalerie, der sich derzeit fast nur für die MoMA-Präsentation engagiert, lasse sich die Ausstellung aufgrund ihrer ungewöhnlichen Dauer von sieben Monaten durch die erhoffte große Besucherzahl finanzieren.

Die Deutsche Bank, die in Berlin schon die Guggenheim Dependance und die Philharmoniker sponsort, übernehme, so ihr Sprecher Michael Müller, Transportkosten und Leihgebühren, über deren genaue Summe er sich ausschwieg. Brigitte Werneburg von der taz kritisierte den Eventcharakter der geplanten Kulturveranstaltungen, die sie für ein „politpädagogisches Programm“ hält – nicht zuletzt auch angesichts der angespannten politischen Lage zwischen den USA und der BRD. Wenzel Jakob, der als Intendant der Bundeskunsthalle schon 1992 70 Werke aus dem MoMA in Bonn zeigte, betonte die vorrangige Aufgabe von Museen, ihre Sammlungen zu zeigen. Schade, dass die von dem Berliner Kunstkritiker Sebastian Preuss moderierte Talkrunde nur vor einem exklusiven Kreis stattfand. Vielleicht wäre eine öffentliche Diskussion kontroverser geworden. Aber das kann im nächsten Jahr in Berlin dann nachgeholt werden. Uta M. Reindl

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