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Kultur: "Elefantenklo": Kassel reißt Documenta-Treppe ab

In einer Blitzaktion ist in der Nacht zum Montag die umstrittene "Documenta-Treppe" in der Kasseler Innenstadt abgerissen worden. Damit setzte sich die Stadtverwaltung über eine Einstweilige Verfügung hinweg, die der Erbauer des monumentalen Holzkunstwerks, Gustav Lange, erwirkt hatte.

In einer Blitzaktion ist in der Nacht zum Montag die umstrittene "Documenta-Treppe" in der Kasseler Innenstadt abgerissen worden. Damit setzte sich die Stadtverwaltung über eine Einstweilige Verfügung hinweg, die der Erbauer des monumentalen Holzkunstwerks, Gustav Lange, erwirkt hatte. Der Kasseler Oberbürgermeister Georg Lewandowski (CDU) verteidigte die Maßnahme als einen "Beitrag zum Erhalt des Stadtfriedens". Es habe die Gefahr bestanden, "dass Bürger Selbstjustiz ausüben und die Treppe beseitigen". Das als "Elefantenklo" verspottete Kunstwerk war von Lange 1992 für die 9. Documenta errichtet worden. Gegen den später geplanten Abriss hatte sich der Künstler stets mit juristischen Mitteln zur Wehr gesetzt und auf sein Urheberrecht gepocht. "Wir können mit unserem Eigentum machen, was wir wollen", betonte Rechtsdezernent Ingo Groß (SPD) und berief sich auf ein noch nicht rechtskräftiges Urteil des Landgerichts Kassel vom 22. August, das den Abriss gebilligt hatte.

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