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Kultur: Ernährung heute: Ohne Bedenken: Fisch. Was ein Ernährungsberater in den Zeiten von BSE empfiehlt

Angesichts der BSE-Krise stehen derzeit Geflügel, Fisch und Schweinefleisch wieder hoch im Kurs. Vergessen scheinen die Skandale, die es vor ein paar Jahren um diese Tiere gab.

Angesichts der BSE-Krise stehen derzeit Geflügel, Fisch und Schweinefleisch wieder hoch im Kurs. Vergessen scheinen die Skandale, die es vor ein paar Jahren um diese Tiere gab. Salmonellen im Huhn, Würmer im Fisch, Schweinepest - Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Und was ist eigentlich aus den Eiernudeln geworden? Lars von Törne befragte den Ernährungsreferenten der Berliner Verbraucherzentrale, Christoph Römer, was man noch mit guten Gewissen essen kann - und was besser nicht auf den Tisch kommen sollte.

Rindfleisch: Wer ganz sicher gehen will, sollte momentan kein Rindfleisch essen. Generell rät die Verbraucherzentrale aber nicht vom Rindfleischkonsum ab. Im Braten oder in der Roulade kämen zu wenig BSE-Erreger vor, um eine Gefahr darzustellen. Eine Warnung sprechen die Verbraucherschützer aber vor Innereien aus - in erster Linie vor Wurst. Auch bei Rind von ökologisch wirtschaftenden Betrieben könne man nicht generell sicher vor BSE sein.

Geflügel: Von Geflügel ist aus Sicht der Verbraucherzentrale nicht generell abzuraten. Die Tiere sollten allerdings aus bäuerlicher Freilandhaltung stammen. Viele Supermärkte bieten inzwischen auch die Möglichkeit, Tiere aus Freilandhaltung zu bestellen. Wenn es keine Auskunft über die Haltungsform des Tieres gibt, dann ist davon auszugehen, dass es aus Intensivhaltung stammt. Abgeraten wird aus Tierschutzgründen auch von Gänsestopfleber. Bei gefrorenem Geflügel sollte man der nach wie vor bestehenden Salmonellengefahr entgegenwirken, indem man bei der Zubereitung auf Hygiene achtet: Das rohe Geflügel sollte von Lebensmitteln fern gehalten werden, die nicht mehr erhitzt werden. Außerdem ist es wichtig, dass das Fleisch vollständig durchgegart wird.

Fisch: Fisch kann aus Sicht der Verbraucherschützer weitgehend bedenkenlos gegessen werden. Was BSE angeht, bestehe keine Gefahr mehr, da die Verfütterung von Tiermehl an Fische inzwischen untersagt worden ist. Würmer sind in der Regel eher in den Sommermonaten ein Problem und finden sich vor allem in den Eingeweiden von Heringen - aber auch wenn man mal einen Wurm versehentlich mitisst, ist das nicht weiter gefährlich. Ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche sind nach Ansicht der Verbraucherschützer aber durchaus zu empfehlen - nicht zuletzt, um den Jodbedarf zu decken.

Schwein: Die Verbraucherzentrale rät auch hier, nicht nur auf Billigangebote zu achten. Lieber sollte man weniger Schweinefleisch essen, aber dafür von besserer Qualität. Das Fleisch sollte von ökologisch wirtschaftenden Betrieben kommen, wo sie artgerecht gehalten werden, langsamer aufwachsen und gesunder gefüttert werden.

Nudeln: Nach dem Skandal um Eiernudeln gab es in den vergangenen Jahren aus Sicht der Verbraucherschützer keinen Grund, von Nudeln abzuraten. Verbrauchern, die ganz sicher gehen wollen, rät Christoph Römer zu Hart- und Buchweizennudeln, die ohne Eier zubereitet werden.

Obst und Gemüse: Besonders zu empfehlen ist Gemüse der Saison, das nicht um die halbe Welt transportiert und dafür extra präpariert werden muss. Gemüse aus der Region kann ausgereift geerntet werden und enthält in der Regel weniger Schadstoffe, wenn es in der richtigen Saison geerntet wird. So rät die Verbraucherberatung zum Beispiel davon ab, sich das Weihnachtsfest mit Erdbeeren zu versüßen. Und wer auf Vitamine Wert legt, der findet zum Beispiel in gewöhnlichen Kartoffeln mehr Vitamin C als in der gleichen Menge Weintrauben.

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