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Kultur: Feininger-Bild vorerst nur ein „Recherchefall“

Nein, einen Restitutionsfall gibt es noch nicht, aber einen Recherchefall, stellte Kulturstaatssekretär André Schmitz in der gestrigen Kulturausschusssitzung des Berliner Abgeordnetenhauses klar. In ihrer aktuellen Viertelstunde wollten die Bürgerschaftsvertreter genau wissen, was dran ist am Verdacht, dass das in der Neuen Nationalgalerie hängende Feininger-Gemälde „Die Kirche von Niedergrunstedt“, eine Dauerleihgabe des Landes Berlin, möglicherweise im „Dritten Reich“ den jüdischen Besitzern entwendet wurde.

Nein, einen Restitutionsfall gibt es noch nicht, aber einen Recherchefall, stellte Kulturstaatssekretär André Schmitz in der gestrigen Kulturausschusssitzung des Berliner Abgeordnetenhauses klar. In ihrer aktuellen Viertelstunde wollten die Bürgerschaftsvertreter genau wissen, was dran ist am Verdacht, dass das in der Neuen Nationalgalerie hängende Feininger-Gemälde „Die Kirche von Niedergrunstedt“, eine Dauerleihgabe des Landes Berlin, möglicherweise im „Dritten Reich“ den jüdischen Besitzern entwendet wurde. Nur so viel ist klar: Das Bild wurde 1928, 1931 und 1932 in der Nationalgalerie gezeigt, damals noch im Besitz der Familie Daus, die es im Februar 1932 zurückerhielt und dem Kunsthändler Ferdinand Möller zum Kauf anbot. Dann verliert sich die Spur, bis es 1949 im Kunsthandel wiederauftaucht und vom damaligen Magistrat erworben wird.

Entscheidend ist nun die Frage, ob sich der Besitzer vor oder nach der Machtergreifung vom Gemälde trennte. Deren Klärung hat Schmitz nun mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz verabredet, die eine vom Bund mit einer Million Euro geförderte Provenienzforschungsstelle unterhält. Auch die anderen der vom Magistrat für die Galerie der Moderne erworbenen Gemälde sollen nun überprüft werden. Der Fall Feininger hat die Dringlichkeit nun erneut verschärft. NK

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