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Ihre Fotos sind oft rätselhafte Puppenbilder: Liu Xia.

© dpa

Fotoausstellung von Liu Xia in Berlin: Verschlüsselte Botschaft

Ihr Mann ist trotz Friedensnobelpreis inhaftiert, jetzt stellt Liu Xia in Berlin aus. Der Martin-Gropius-Bau zeigt Fotografien der chinesischen Künstlerin.

Liu Xia, die Frau des inhaftierten Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, gilt als eine der ungewöhnlichsten Künstlerinnen Chinas. Der Martin-Gropius-Bau in Berlin widmet der 53-Jährigen jetzt eine Ausstellung mit rund 50 Werken aus ihrem fotografischen Oeuvre - vor allem rätselhafte, oft verstörende Puppenbilder.
Museumschef Gereon Sievernich sagte vor der Eröffnung am Freitag, die Arbeiten seien voller Anspielungen auf die repressive Situation, in der sich die Menschen in China befänden. „Die Bilder drücken eine Sehnsucht aus, sie spiegeln etwas, was man in China nicht sagen darf.“ Liu Xia steht in Peking seit 2010 unter Hausarrest, nachdem die Vergabe des Friedensnobelpreises an ihren Mann bekannt wurde. Laut Sievernich versteht sich die Künstlerin selbst als unpolitisch.
Dennoch ist sie in China verfemt, ihr Werk ist verboten. Die Fotos in der Ausstellung (bis 19. April) wurden von im Westen lebenden Freunden als Negative zur Verfügung gestellt.
Liu Xias Mann, schon zuvor mehrfach inhaftiert, war 2009 wegen angeblicher Untergrabung der Staatsgewalt zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hatte das liberale Bürgerrechtsmanifest Charta 08 mit verfasst. (dpa)

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