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Nur einen kurzen Blick konnte man von Madonna vor dem Soho-Haus erhaschen.

© dpa

Geheimniskrämerin: Auf der Suche nach Madonna

Sie stahl allen die Show: Madonna schwebte am Sonnabend doch noch in Berlin ein, um ihren Film zu präsentieren. Nicht nur ihre Fans waren gänzlich aus dem Häuschen.

Es ist, als suche man die berühmte Nadel im Heuhaufen, nur dass die sich zum Glück nicht bewegt. Anders Madonna. Sie ist an diesem Samstag in Berlin unterwegs, und die halbe Stadt scheint in Aufregung deswegen und fragt sich, wo sie denn gerade steckt. Auch wenn die Sängerin, Schauspielerin und Regisseurin nicht zur Berlinale hier ist, sondern nur, um zehn Minuten ihres neuen Films "W.E." vor ausgewähltem Publikum zu zeigen - vergessen scheint beim Presserummel um die 52-Jährige sogar die Prominenz am roten Berlinale-Teppich.

Laut verschiedenen Infos via Twitter soll Madonna ungefähr zeitgleich am Ritz Carlton am Potsdamer Platz gesichtet worden sein, sich auf dem Weg zu einer Ausstellungseröffnung in Mitte befinden und im Exklusivclub "Soho House" an der Torstraße eine gegen unerwünschte Blicke mit schwarzer Folie verdunkelte Suite beziehen. Madonnas aktueller Lover, der 24-jährige Breakdancer Brahim Zaibat war schon gestern in Tegel gelandet. Angeblich soll er die Nacht auf Samstag allein im Hotel Adlon verbracht haben, wo sich gerüchteweise die Gäste für die Geheimvorführung des "W.E."-Clip ihre Einladungen abholen konnten.

Da die Vernissage in der Galerie "Peres Projects" in Mitte die von Madonnas US-Schauspielerkollegen James Franco ist, lohnt womöglich eine Stippvisite in der Großen Hamburger Straße. Doch zum Ausstellungsbeginn um 19 Uhr stehen hier nur einige Verfrorene. Ab und an halten Taxen, es steigen auch blonde Frauen aus, aber Madonnen sind sie nicht. Also weiter. Richtung Regent Hotel am Gendarmenmarkt. Von diesem Haus wurde gemunkelt, dass Madonna hier erneut unterkomme. Doch tote Hose, obwohl in der Lobby auffällig viele Sicherheitsleute gelangweilt herumstehen.

Vielleicht sind die Chancen am "Soho House" besser, hier sollen zumindest im Laufe des Samstags in der Toreinfahrt Sichtschutzgitter aufgestellt worden sein. Tatsächlich stehen vor dem Eingang des siebenstöckigen Gebäudes der einstigen SED-Zentrale an der Torstraße Pressefotografen und das schon seit Stunden. "Ist sie da drin?" Müßige Frage, zum Spaß halten die frierenden Männer die Linsen ihrer Kameras nicht durch die gläsernen Eingangstüren auf die Lobby. "Ist sie, seit heut Nachmittag", kommt prompt die Antwort. Aber erst, wenn sich die Anzeige des linken Fahrstuhls ändere und endlich nicht mehr auf der Sechs stehen würde, gebe es Hoffnung. Im sechsten Stock des Hauses ist eine Luxus-Lounge mit Bar und Restaurant untergebracht.

Kaum gesagt, wird aus der Sechs eine Fünf und aus der eine Vier - bis die Null erscheint und mit der Null Madonna. Nur einen kurzen Blick kann man erhaschen von der auf die Entfernung klein und zierlich wirkenden Frau. Dann fährt sie mit ihrem Tross in zwei Limousinen weg. Später stellt sich heraus, dass sie tatsächlich im Ritz-Carlton residiert.

Wo die Filmvorführung über die Leinwand geht, bleibt unklar. Vor 200 Gästen sollen Ausschnitte aus Madonnas zweiter Regiearbeit "W.E." gezeigtwerden, wie es aus der Filmfirma IM Global aus Los Angeles hieß. In dem Film spielt die australische Schauspielerin Abbie Cornish eine moderne New Yorkerin, die von der Liebesgeschichte zwischen Großbritanniens König Edward VIII. (James D'Arcy) und der geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson (Andrea Riseborough) geradezu besessen ist. Diese damals für einen König unmögliche Verbindung führte 1936 zum Rücktritt Edwards zugunsten seines Bruders Albert, der als George VI. neuer Monarch wurde - und dessen Geschichte in dem Berlinale-Beitrag "The King's Speech" erzählt wird.

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