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Kultur: Generation Kplus

Buddha zerfiel vor Scham

Die kleine Bakhtay, die in Afghanistan in einer einfachen Höhle wohnt, beneidet den Sohn der Nachbarn, weil er in die Schule gehen darf. Das will sie auch unbedingt. Mit einem Block und dem Lippenstift ihrer Mutter als Stift macht sie sich auf den Weg. Doch erst gerät sie in eine Jungenschule. Sie muss zur Mädchenschule gehen, die auf der anderen Seite des Flusses liegt. Eine Gruppe Jungen, die Krieg spielen und sich als Taliban- Kämpfer ausgeben, nehmen sie gefangen, zerreißen ihr Heft fast komplett und wollen sie steinigen, weil Bakhtay als Mädchen ihrer Ansicht nach nicht zur Schule gehen darf. Schließlich kann sie entkommen. Unter Schwierigkeiten bekommt sie ihr Heft wieder, das auf dem Weg Seite für Seite verliert. Sie erreicht die Mädchenschule, doch auch dort kann sie nicht bleiben. Auf dem Heimweg wird sie wieder von den Jungen gejagt, die sie nur nach Hause lassen, wenn sie sich tot stellt. Sie muss sterben – wenn auch im Spiel –, um frei zu sein.

Ein erschreckender Film, der für mich am Anfang schwer zu verstehen war, denn vieles ist symbolisch gemeint. Aus meiner Sicht ist die Altersfreigabe ab elf Jahren zu früh. Die 19-jährige Regisseurin Hana Makhmalbaf erklärte nach dem Film, dass sie die Schwierigkeiten im heutigen Afghanistan darstellen wollte. Das Heft stellt die Kultur und das Wissen dar, das mit Füßen getreten wird. Der Film beginnt und endet mit explodierenden Buddha-Statuen, den ältesten und wichtigsten Kulturdenkmälern Afghanistans. So versteht man auch den Titel, dass Buddha vor Scham zerfiel.

Heute 15.30 Uhr (Cubix 8), 17. 2., 15.30 Uhr (Zoo-Palast 1)

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