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Kultur: Gestrandet

Panorama: Humor und Heroin in „Adam & Paul“

Adam und Paul (Mark O’Halloran und Tom Murphy) sind Schatten ihrer selbst. Wie Strandgut treiben sie durch die verlassenen Trabantenstädte und Hinterhöfe Dublins. Die Identität der beiden HeroinVeteranen kann man nur erahnen: Der eine macht den Chef, der andere den Jammerlappen, aber wer von beiden Adam ist und wer Paul, erfährt man nicht. Von Bekannten werden sie nur „Adamandpaul“ genannt, und die meisten wollen nichts mehr mit ihnen zu tun haben, weil sie alles in sich hineinsaugen, was ihnen Stoff liefern könnte – Hilfsbereitschaft, Freundschaft, Liebe.

Man muss den Humor der Iren besitzen, um aus einem derart trostlosen Szenario komische Funken zu schlagen. Regisseur Lenny Abrahamson und seinen beiden Hauptdarstellern gelingt das in „Adam & Paul“ immer wieder – etwa, wenn die beiden sich bei einem Überfall anstellen wie Idioten. Oder wenn sie auf einer Parkbank eine absurde Unterhaltung mit einem Fremden führen, die aus „Warten aus Godot“ stammen könnte. Wie stark dieser Film über das Nichts am Ende einer Junkiekarriere ist, merkt man erst Tage später, wenn einen die körnigen Bilder nicht mehr loslassen. S.N.

Heute, 13 Uhr (Cinestar 3); morgen, 22.45 Uhr (Cinestar 3); 19.2., 23 Uhr (Collosseum)

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