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Kultur: Glücksklang

Das Philharmonia Quartett feiert Geburtstag in Berlin

Zum Fest seines 20-jährigen Bestehens spielt das Philharmonia Quartett eine Musik, die sich niemals erschöpfen und nicht aufhören will, zu träumen und Glück zu schenken. Es ist das Streichquintett von Franz Schubert. Und wie damals im ersten öffentlichen Konzert der Solocellist Eberhard Finke, so wirkt heute wiederum ein auserwählter Kollege von den Berliner Philharmonikern am zweiten Violoncello mit: Richard Duven, dessen Pizzikato seinesgleichen sucht. Die Wahl des Stücks, die Zahl der Jahre, die man zusammengeblieben ist: Beides markiert den hohen Anspruch des Ensembles an Kammermusik. Bratsche und zweites Cello, Violine und erstes Cello verbinden sich im Mittelteil des Scherzos zu unerhörten Klangereignissen, die dem seligen E-Dur-Adagio antworten.

Das Ganze ist ein Konzert zum Schwärmen, weil die Gleichgestimmtheit der Musiker zur Vollendung tendiert und ihnen zugleich Freiheiten eröffnet, individuell zu sein. Wie der Bratschist zwischen dem hohen (mit den beiden Violinen) und dem tiefen Trio (mit den beiden Celli) vermittelt, ist ein Erlebnis zum Hören und zum Sehen: eine Konzentration des Klanges wie der Augen.

Dem Konzertmeisterglanz von Daniel Stabrawa bereiten Christian Stadelmann, Neithard Resa und Jan Diesselhorst in dem Quartett „Sonnenaufgang“ aus Opus 76 von Joseph Haydn einen feinen Klangteppich, während Benjamin Britten mit seinem zweiten Streichquartett bis zur klassischen Kadenz und Schlussapotheose die große Vitalität des Ensembles herausfordert.

Zwanzig Jahre hindurch haben die vier Philharmoniker neben der Orchesterarbeit ihr Niveau als Quartett gehalten und gesteigert. Als ob es das Einfachste von der Welt wäre, erklären sie dazu: „Wir haben gelernt, die jeweils drei anderen in ihrer Andersheit zu erkennen und zu respektieren.“ Dieses Jubiläum im Kammermusiksaal der Philharmonie ist ein Höhepunkt der Saison.

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