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Kultur: Große Benefiz-Auktion im Libeskind-Bau

Künstler für UNICEF, damit assoziiert man vor allem jene Grußkarten, mit denen sich der omnipräsente Weihnachtskommerz ein wenig karitativ kompensieren lässt. In diesem Jahr ist Berlin jedoch "Hauptstadt für Kinder" und Partner-Metropole des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen.

Künstler für UNICEF, damit assoziiert man vor allem jene Grußkarten, mit denen sich der omnipräsente Weihnachtskommerz ein wenig karitativ kompensieren lässt. In diesem Jahr ist Berlin jedoch "Hauptstadt für Kinder" und Partner-Metropole des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen. Das verleiht dem Motto "Künstler für Kinder" eine neue Dimension: Benefiz-Aktionen dürfen ruhig etwas spektakulärer ausfallen. So findet nächste Woche im Jüdischen Museum eine Auktion statt, die eine ansehnliche Liste zeitgenössischer Kunst aufweisen kann: auf der einen Seite etablierte Größen wie Polke, Penck und Rheinsberg, auf der anderen jene andernorts etwas großspurig zur "Millenniumskunst" erklärten Gegenwartspositionen, die dem Ausstellungsbetrieb momentan sein Profil verleihen.

Wenn sich am 13. November der Libeskind-Bau temporär zum Auktionshaus wandelt, dann geht es um Zeichnungen von Franz Ackermann, Carsten Nicolai und Tobias Rehberger, um Fotografien von Beat Streuli, Pipilotti Rist und Wolfgang Tillmans sowie Objekte von Daniel Pflumm und Manfred Pernice. Sigmar Polke ist mit einer Farblithographie dabei, und auch ein signierter Wollpullover von John Bock findet sich unter den 132 Werken, die unter den Hammer kommen. Von Tracey Emin, die Ende November vielleicht den renommierten Turner Prize ihr eigen nennen wird, stammt eine Radierung, die sie in typischer Manier am Boden kriechend zeigt und im Titel - "Come on!" - dann doch wieder an das survival-erprobte Künstler-Ego appelliert. Olafur Eliasson hat eine romantisch perfekte Landschaftsfotografie gestiftet und Architekt Daniel Libeskind eine Entwurfsskizze des Museums zur Verfügung gestellt. Die Fotoserie von Rikrit Tiravanija, die eine Tafel mit dem Hinweis zeigt, dass die Schule ausfällt am Weltkindertag, nennt sich übrigens "Freetime for Children". Das ist doch auch ein schönes Motto.Jüdisches Museum Berlin, Lindenstraße 9-14; Vorbesichtigung vom 6. bis 12. November im Kollegienhaus, täglich 15-21 Uhr, Auktion am 13. November ab 16 Uhr im Libeskind-Bau.

vm

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