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Kultur: GROTESKE

I’m a Cyborg, but that’s ok

Wem wir uns verwandt fühlen, wer uns am besten zuhört – zu dem gehören wir. Young-gun, die junge Hightech-Assistentin, weiß genau, wer ihre Nächsten sind. Auch nachdem sie von ihrem Computersessel gekippt ist, einfach hintenüber, und an diesen seltsamen Ort gebracht wurde. Außenstehende nennen ihn eine psychiatrische Anstalt. Zuerst war es sehr ungewiss, ob Young-gun hier neue Gefährten finden würde. Aber nun hat sie schon guten Kontakt mit dem Getränkeautomaten auf dem Flur. Und auch die Lampen mögen sie. „I’m a Cyborg, but that’s ok“ war der Publikumsfavorit des Berlinale-Wettbewerbs im letzten Jahr. Bonbonfarben, voller Aberwitz. Der Koreaner Park Chan-wook („Oldboy“) macht mit dem Kino ernst: Wirklichkeit ist nur eine Frage der richtigen Kontaktaufnahme. Das würde Young-gun genauso sehen. Aber sie muss aufpassen. Besonders auf Il-sun, der manchmal am Getränkeautomat hinter ihr hockt. Er stiehlt anderen ihre Eigenschaften. Wundervoll, ganz wörtlich. Kerstin Decker

„I’m a Cyborg, but that’s ok“, Korea 2006, 105 Min., R: Park Chan-wook, D: Lim Soo-jung, Jung Ji-hoon

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