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Kultur: Günther Jauch ruft an

Eine

von Bernd Gäbler

Das Telefon klingelt. Eine freundliche junge Dame fragt, ob ich auch wirklich der wäre, den sie angerufen hat. Ich bejahe. Sie rufe nämlich, so erläutert sie, von Günther Jauch aus an und der lasse mich herzlich grüßen.

Ich freue mich aufrichtig und deswegen komme ich etwas ins Erzählen. Mehr als ein Jahr sei es nun schon her, dass ich ihn gesprochen hätte. Stets sei er freundlich, aber ich hätte doch gedacht, dies sei eher meinem früheren Amt als meiner Person geschuldet, außerdem hätten wir doch ausgemacht, dass wir – wenn es denn mal etwas gebe – dies über Andreas Zaik, seinen Chefredakteur, abwickeln wollten. Ohne Bedenken könne sie mich also ruhig auch mit diesem verbinden.

Die Dame stockt. Jetzt hätte ich wohl was missverstanden. Eigentlich wolle sie mir ein SKL-Los verkaufen. Das mache man so.

Ich schimpfe. So ein übler Trick. Was denn nette Omis denken sollen, wenn sie erst von Günther Jauch grüßen lasse und dann nur ein Los verscherbeln wolle? Nein, das sei kein Problem, diese rechneten eigentlich nie damit, Günther Jauch tatsächlich persönlich sprechen zu können.

Omis sind eben medienkompetenter.

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