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HEINZ EMIGHOLZ„Die Basis des Make-up“: Mysterium in Schwarz-Weiß

Flugzeuge, Küchenmesser, Skelette, Soldatenhelme, Scheren und immer wieder: Giraffen. Es gibt Motive in den Zeichnungen von Heinz Emigholz, die sich wiederholen.

Flugzeuge, Küchenmesser, Skelette, Soldatenhelme, Scheren und immer wieder: Giraffen. Es gibt Motive in den Zeichnungen von Heinz Emigholz, die sich wiederholen. Daraus auf die Übersichtlichkeit seines Œuvres zu schließen, wäre aber verfehlt. „Wie ein Irrgarten“ scheint es angelegt, meint der Filmessayist Hartmut Bitomsky. Einige Gänge dieses Labyrinths zeigt ab Sonnabend der Hamburger Bahnhof in der Ausstellung „Die Basis des Make- up“. Die gleichnamige Filmtrilogie, 200 Notizhefte, 550 Schwarz-Weiß-Zeichnungen und zwei Orient- Teppiche formen ein kleines, multidisziplinäres Universum, das so vielschichtig ist wie sein Urheber. Der Künstler, Autor und Filmemacher arbeitet daran seit 1974.

Am Anfang stand damals ein Traum. Um ihn nicht zu vergessen, skizzierte Emigholz ihn kurzerhand auf Papier, direkt nach dem Aufwachen: Ein Spaten schwebt waagerecht über dem Deck eines Schiffs und wirft einen Schatten, ein Rettungsring und die mysteriösen Versalien G und B. Über diese Sequenz denke er bis heute nach, so der Teilnehmer der Documenta 6 im Gespräch. Die Bedeutung des Unterbewussten in seinem Werk macht Emigholz zu einem Seelenverwandten von David Lynch oder auch Edgar Allan Poe, dessen Buch „Der Bericht des Arthur Gordon Pym“ zwei Wandzeichnungen inspirierte, die auch Teil der Installation sind. Auf www.pym.de will Emigholz ab kommender Woche nach und nach Erzählungen zu allen 550 Zeichnungen veröffentlichen. Hoffentlich findet er bei so viel Arbeit noch Zeit zum Träumen. Jens Müller

Hamburger Bahnhof, Sa 8. 12. bis Do 24. 1., Di-Fr 10-18 Uhr, Sa 11 -20 Uhr, So 11 -18 Uhr, 8 €, erm. 4 €

Jens Müller

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