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HIT Parade: Mariah Carey

Diese Woche auf Platz sieben mit „E=MC²“

Warum nur geht es mit der Musikindustrie permanent bergab, wo doch die Stars von einem Rekord zum nächsten jagen? Gerade ist es Mariah Carey gelungen, in den USA mehr Nummer-Eins-Hits zu haben als Elvis Presley. Aber das ist ihr nicht genug. Jetzt kommt sie uns auch noch mit Einstein. Schon mit ihrem vorherigen Albumtitel „The Emancipation of Mimi“ weckte Mariah Carey falsche Erwartungen. Mimi, das war natürlich Mariah herself. Und Mimi war keineswegs zu einer Novizin von Alice Schwarzer geworden. Wir wollen Mariah Carey hier nicht vorhalten, dass sie ihre körperlichen Attribute in den Vordergrund rückt. Aber über die Relation von Masse und geistiger Energie könnte man mal nachdenken. Nicht nur, weil sie bei relativ geringer Körpergröße zu den lautesten R’n’B-Schreierinnen auf diesem Planeten gehört. „E=MC²“ – das bedeutet für Carey schlicht: „(E) Emanzipation (=) von (MC) Mariah Carey (²) zum Quadrat. Gemeint ist damit ihre Rückkehr in die vorderen Ränge des Showgeschäfts. Und dies nach einer etwas kurvenreichen biografischen Strecke.

2001 war sie mit einem Nervenzusammenbruch in der Klinik gelandet. Zuvor war sie von ihrem Gatten, dem damaligen Boss von Sony Music, geschieden worden und hatte recht unbeholfen das Schauspielern versucht. Eine Emanzipation von ihrem arg begrenzten Image des All American Girls hatte sie jedoch niemals im Sinn. Sie passe noch immer in die gleiche Jeans, die sie mit 16 Jahren getragen habe, erzählte sie in klassischer Tussi-Manier der Talkmasterin Oprah Winfrey. Im Video zu ihrer Single „Touch my Body“ öffnet Carey einem Techniker in Bademantel und Strapsen die Haustür. So wird das natürlich nichts mit dem Nobelpreis. Aber den strebt Carey mit ihren überzüchteten Power-Produktionen auch weiterhin nicht an. Sie habe nun, so heißt es, den Rekord der Beatles im Visier: 20 Nummer-Eins-Singles in den USA. Ralph Geisenhanslüke

Ralph Geisenhanslüke

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