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Kultur: Ich will so bleiben, wie ich bin

Was die Deutsche Oper 2008/09 vorhat

Kirsten Harms, die Intendantin der Deutschen Oper Berlin,weiß ganz genau, was sie will – und sie lässt sich auch durch anhaltende Kritik keineswegs von ihrer Programm-Mischung abbringen, die auf Entdeckungen setzt statt auf Events. Das verschafft Berlins größtem Opernhaus immerhin ein klares Profil.

Das treue Stammpublikum des Charlottenburger Musiktheaters hat sich jedenfalls an den Stil der Prinzipalin gewöhnt, wie Harms’ Geschäftsführender Direktor Axel Baisch am Freitag bei der Jahrespressekonferenz anhand der Auslastungszahlen beweisen konnte: 2006/07 kamen 210 000 Besucher in die Deutsche Oper, in der vergangenen Saison stieg die Besucherzahl auf 228 000, für die laufende Spielzeit ist die Marke von 242 000 Besuchern angepeilt. Dass die Einnahmeerwartungen für 2008 mit 11,47 Millionen Euro um drei Millionen Euro höher angesetzt sind als im Vorjahreszeitraum, liegt auch an der lukrativen China-Tournee, zu der die Deutsche Oper im Oktober aufbrechen wird. Das Berliner Haus wird dann an das St. Petersburger Mariinsky Theater vermietet, das mit seinem Chef Valery Gergiev sowie drei Opern- und zwei Ballettproduktionen anreist.

286 Vorstellungen sollen 2008/09 an der Bismarckstraße stattfinden, darunter sieben Premieren: Es gibt eine neue „Turandot“ (Dirigent: Pinchas Steinberg, Regie: Lorenzo Fioroni), Kirsten Harms inszeniert im Bühnenbild ihres Mannes Bernd Damovsky „Tannhäuser“ (Dirigent: Ulf Schirmer). Mit der „Ägyptischen Helena“ (Litton/Marelli) und „Ariadne auf Naxos“ (Lacombe/Carsen) ist zweimal Richard Strauss vertreten. Schauspielregisseur Jürgen Gosch präsentiert seine Sicht auf „Carmen“ (Dirigent: Yves Abel), Katharina Wagner und Michael Jurowski betreuen die deutsche Erstaufführung von Ottorino Respighis 1912 entstandenem Revolutionsdrama „Marie Victoire“. Vom Glyndebourne Festival schließlich wird Peter Halls prachtvoll ausgestattete Rossini-„Cenerentola“ ausgeliehen. Einen Chefdirigenten gibt es derzeit nicht. Donald Runnicles, der sein Amt im Herbst 2009 antritt, wird lediglich in einem Konzert am 20. Februar zu erleben sein. F. H.

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