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Im Interview: „Ich fühle mich ganz steppenwölfisch“

Sie wollte sein wie Brigitte Bardot – nicht leicht in den biederen 50er Jahren. Hannelore Elsner über schwarzen Lidstrich, Schönheit, Ekstase und die Lust am Altern.

Von Andreas Austilat

Hannelore Elsner, 68, spielte mit 17 die erste Kinorolle und war seitdem in unzähligen Filmen und Theaterproduktionen zu sehen. Diese Woche erscheint ihre Autobiografie „Im Überschwang“ (Kiepenheuer & Witsch). Ab dem 2. Juni läuft „Das Blaue vom Himmel“ im Kino

Frau Elsner, wir hätten Sie fast nicht erkannt in diesem schwarzen Jogginganzug. Wo kommen Sie denn gerade her?

Vom Spazierengehen. Wenn ich in einer anderen Stadt bin und Zeit habe, ist das für mich ein glücklicher Moment. Ich lass mir von jedem Hotel, in dem ich bin, einen Plan geben, außer jetzt in Berlin, da brauche ich das nicht und lass mich treiben. Gefährlich wird es, wenn ich einen Buchladen sehe, da komme ich nicht mehr raus. Es ist ja nicht so oft, dass ich solche Momente habe. Deswegen genieße ich das.

Sie gelten als ungeheuer diszipliniert.

Wenn ich mich zu etwas entschlossen habe, mache ich das schon. Das Faulenzen organisiere ich auch. Also muss ich behaupten, dass ich etwas ganz Wichtiges zu tun habe. Es akzeptiert niemand, wenn ich sagen würde, ich muss mal einen Tag lang aus dem Fenster gucken.

Sie gucken wirklich einen Tag einfach nur aus dem Fenster?

Ja, oder einen halben oder auch mal zwei. Ich nehme mir das, das Für-mich-Sein, und dass ich mal nicht funktionieren muss …

… und sinnieren vor sich hin.

Gar nicht. Es denkt mich, ich lasse mich denken. Mein Geist schwebt dann überall hin. Und wenn ich nicht will, dass er schwebt, lese ich. Im Moment Haruki Murakami, „1Q84“. Ein großes, dickes Buch. Das ist wie ins Kino gehen. Nächtelang.

Sie wohnen sehr oft in Hotelzimmern. Was tun Sie, um solch ein Zimmer zu Ihrem zu machen?

Ich kaufe mir ganz viele Blumen oder ich bekomme sie geschenkt und dekorier mir den Raum.

Haben Sie eine Lieblingsblume?

Freilandrosen, Sonnenblumen. Hässliche Bilder hänge ich ab. Unnützes Zeug, Sessel, die ich nicht brauche, Deckchen und so etwas, alles weg! Das stelle ich vor die Tür, damit ich Platz habe. Dann verstreue ich überall meine Sachen, und das Zimmer gehört mir. Früher, auf meinen Theatertourneen, habe ich oft in schrecklichen Hotels gewohnt. Und ich habe es gehasst, wenn im Bad der Lüftungsventilator brummte. Ich habe dann entweder kein Licht eingeschaltet und eine Kerze hineingestellt. Oder ich hatte einen Schraubenzieher dabei und habe den Lüfter lahmgelegt.

Was ist für Sie Heimat?

Das Bayerische, das südliche Deutschland, die Farben, die Luft.

Ist Heimat etwas, das mit Kindheit verbunden ist?

Ja, total. Ich unterscheide zwischen zu Hause, das ist für mich heute Frankfurt, und Heimat. Das war der Garten meiner Oma in Bayern, die Natur, die Apfelbäume. Heimat muss etwas Weites haben.

Wohnen Sie deshalb im Hotel immer in den obersten Stockwerken?

Ich muss rausschauen können. Hier im Kempinski wohne ich auch wieder ganz oben und blicke in den Berliner Himmel. Als ich vor kurzem in Basel war, habe ich in einem wunderschönen kleinen Hotel gewohnt, Hotel Krafft. Hermann Hesse hat dort den „Steppenwolf“ verfasst. Ich habe ins Gästebuch geschrieben: „Fühle mich hier schon ganz steppenwölfisch.“ Und wenn ich rausguckte, sah ich auf den Rhein, dieses große Wasser, das fließt, und gegenüber die schönen alten Häuser. Das erinnerte mich an Burghausen, wo ich als Kind gewohnt habe.

Ziehen Sie dann los und kaufen einen Apfelstrudel, wie den von Ihrer Oma, den Sie in Ihrer Autobiografie beschreiben?

So einen gibt es doch gar nicht mehr. Aber jetzt will ich von Ihnen hören: Wie ist das für Sie, was ich geschrieben habe? Sie sind ja die Ersten, mit denen ich darüber spreche.

Ihr Buch hat tragische Züge. Etwa in den Passagen über Ihren kleinen Bruder. Sie waren drei, er fünf. Sie schreiben: „Er ist mein Anführer, wenn er mich loslässt, dann sterbe ich.“ Und dann stirbt er wirklich. Das klingt nach einem Trauma.

Ja.

Es geschah 1945 in Bayern, ein Tiefflieger beschießt einen Zug. Ihr fünfjähriger Bruder schaut aus dem Fenster und wird getroffen. Sie schreiben: „Warum war ich nicht dabei?“ Wenn Sie dabei gewesen wären …

… dann wäre ich jetzt auch tot. Oder ich hätte ihn vom Fenster wegziehen können. Also, das bilde ich mir so ein.

Es liest sich wie eine lebenslange Last. Glauben Sie, Ihr Leben wäre anders verlaufen, als kleine Schwester eines großen Bruders?

Ich hätte mich beschützter gefühlt.

Ihre Mutter hat die Projektile aufbewahrt, die man aus dem kleinen Körper geholt hat. Heute haben Sie die.

Ja, zu Hause. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich die ab und zu raushole und betrachte.

Ihr Vater starb, als Sie acht waren. Über ihn schreiben Sie, dass er aus der Welt geflohen sei und immer von einem anderen Leben geträumt habe, ein Traum, den Sie sehr gut kennen. Haben Sie sich auch nach einem anderen Leben gesehnt?

Ich will das gar nicht weiter präzisieren, da soll sich jeder seine eigenen Gedanken machen, wenn er das Buch liest. Ich habe mir natürlich immer vorgestellt, was wäre, wenn mein Vater nicht so früh gestorben wäre, wenn ich ihn öfter hätte fragen können. Ganz bestimmt wäre mein Leben anders verlaufen. Meine Mutter hat mir oft erzählt, ich hätte als Baby bei ihr geschrieen, bei ihm nie. Ich wollte immer zu meinem Vater.

Sie sagen, Sie sind auch gern mal faul. Doch Sie haben ein Riesenwerk hingelegt, haben Theater gespielt, unfassbar viele Filme gedreht, Fernsehen gemacht. Was hat Sie getrieben?

Ich finde das komisch, wenn man gefragt wird, warum man seinen Beruf macht. Genauso gut könnte ich Sie fragen, was Sie treibt, fremde Leute auszufragen?

Neugier.

Neugierig bin ich auch. Nachdem Schauspiel mein Beruf geworden ist und auch meine Berufung, wollte ich mich immer verbessern und vervollkommnen. Für mich ist das der schönste Beruf überhaupt. Natürlich muss man sich manchmal zwingen, zum Proben zum Textlernen. Dazu kommt, dass auch mal was nicht in Ordnung sein kann, ich bin ja mein eigenes Werkzeug. Aber ich stand schon mit 40 Grad Fieber auf der Bühne. Da muss ich schon sehr krank sein, bevor da mal ein Arbeitstag ausfällt.

Ist die Angst zu versagen eine große Motivation?

Früher hatte ich Angst, ganz klar, selbst wenn ich das nicht Versagensangst genannt habe. Auch heute noch. Ich habe mir immer gesagt, ich bin eine Lernende, ich muss gar nicht perfekt sein, ich kann ja gar nicht alles können. Nie! Das ist schon auch ein guter Trick. Es war hart manchmal, wenn ich nachts um vier nicht schlafen konnte und dachte, mein Gott, man muss doch auch mal was ausprobieren können. Dabei meine ich das doch alles gar nicht so ernst, wieso wird das alles immer so ernst genommen. Und dann schreiben die Kritiker strenges Zeug, irgendetwas, Ihre Kollegen. Meine Güte, misslingt halt eben mal etwas.

Wenn Sie einem heute 20-Jährigen die Schauspielerin Hannelore Elsner erklären müssten, welche drei Filme mit Ihnen würden Sie empfehlen?

Auf jeden Fall „Die endlose Nacht“ von Will Tremper. Da war ich 19 oder so.

Ihr erster Film.

Der erste ernst zu nehmende Film. Eine spannende Geschichte von Menschen, die wegen Nebels auf dem Flughafen Tempelhof festsitzen. Ich spiele ein Starlet, das nach München will, um vorzusprechen. Die stakst da so rum, und am Ende geht sie mit zwei jungen Typen hinaus in die Nacht. Die sehen heute noch sehr modern aus, so heutig eben.

Sie dürfen noch zwei Filme nennen.

„Die Unberührbare“ natürlich, von Oskar Roehler, aus dem Jahr 2000.

Die traurige Geschichte einer Schriftstellerin, die erleben muss, wie alles, woran sie glaubt, zerbricht.

Ich habe nie gedacht, dass es eine traurige Geschichte ist. Im Gegenteil: Mir gefällt der Mut, mit der sich diese Frau bewegt, in ihrer Einsamkeit ist sie stark und archaisch. Sie ist eine Kriegerin. Außerdem muss es doch nicht traurig sein, wenn sich eine Illusion als solche herausstellt. Abgesehen davon finde ich Illusionen ganz toll.

Ihre Figur springt am Ende aus dem Fenster.

Das sollte man jetzt nicht nachmachen. Also drei Filme sind mir eigentlich zu wenig. „Die Reise nach Wien“ von Edgar Reitz finde ich auch wunderbar oder „Alles auf Zucker“ von Dani Levy mit Henry Hübchen. „Mein letzter Film“, diesen Monolog finde ich sehr interessant, 90 Minuten nur ich allein. Und jetzt kommt Anfang Juni „Das Blaue vom Himmel“ von Hans Steinbichler …

Das sind auffallend viele Filme aus den letzten zehn, zwölf Jahren. In einem Alter, in dem normale Angestellte an den Vorruhestand denken, ging Ihre Karriere noch mal richtig los.

In solchen Kategorien kann ich überhaupt nicht denken. Ruhestand! Das klingt nach ewiger Ruhe. Ich will ja niemanden beleidigen, wenn man das ganze Leben körperlich hart gearbeitet hat, dann muss man sich ausruhen. Aber wenn ich in einem bestimmten Alter, in einer bestimmten Zeit aufgehört hätte, das wäre grauenvoll für mich.

Wir hatten den Eindruck, nach der „Unberührbaren“ waren Sie gefragt wie nie.

Das kann eigentlich nichts mit mir zu tun haben. Ich war doch vorher auch schon da. Es muss mit der Zeit zu tun haben. Es war ohnehin schwer, in Deutschland einen kontinuierlichen Weg zu gehen.

Wäre es in Frankreich einfacher gewesen?

Kann schon sein. Frankreich war jedenfalls ein Traumland für mich.

Romy Schneider hatte dort Erfolg. Haben Sie ihre Karriere verfolgt?

Immer, klar, ich fand sie toll. Ich kannte sie ein bisschen, wir haben uns ab und zu auf Festivals getroffen.

In den 60er Jahren drehte sie in Frankreich mit Alain Delon, und Sie hatten in Deutschland Hans-Joachim Kulenkampff und Heinz Erhardt als Partner. Haben Sie Romy Schneider beneidet?

Nein, das habe ich mir erspart. Ich dachte, okay, sie ist jetzt da. Und ohne Alain Delon hätte sie sich auch nicht so befreien können. Sie kam ja durch diese Liebesgeschichte nach Frankreich. Was wahrscheinlich ihr Glück war.

Sie drehten mit Freddie Quinn „Freddie unter fremden Sternen“, ein Film, der in Kanada spielte, aber am Wannsee gedreht wurde.

Es wurden Blockhütten aufgebaut, sehr merkwürdig alles. Ich dachte, Gott sei Dank, von den Leuten, die mich interessieren, sieht das sowieso keiner.

Fühlten Sie sich früher unterschätzt?

Das traue ich mich so fast gar nicht zu sagen. Kann schon sein. Aber das kann man immer erst nachher denken. Wenn ich es damals gedacht hätte, wäre ich sehr unglücklich geworden. Und das bin ich nicht.

In Ihrer Autobiografie schreiben Sie über Deutschland in den späten 50ern und frühen 60ern: „Eine düstere Zeit, frivol und bieder.“

Dieses ganze Getue um die Sexualität fand ich frivol. Unterirdisch, ich habe doch gesehen, wie die Erwachsenen in Wirklichkeit waren. Die verlogene, pseudomoralische Aufregung über die sogenannten Aufklärungsfilmchen. Die Leute sind in Puffs gegangen, haben schmierige, schlüpfrige Sachen gemacht. Aber Rock ’n’ Roll tanzen durfte man nicht.

Sie sind in Bayern in einer Klosterschule mit Internat groß geworden. Was ist an Ihnen heute noch klösterlich?

Dass ich Verlogenheit erkenne und verabscheue. Dass ich gut allein zurechtkomme. Dass ich am liebsten dauernd ausbrechen möchte. So hat das auf mich gewirkt. Wir Mädchen waren überhaupt nicht verklemmt, unsere Umgebung war verklemmt. Alles, was so sehr verboten war, beschäftigte unsere Fantasie. Wieso durften wir uns nicht ausziehen beim Waschen? Wieso durften wir uns nicht gegenseitig angucken? Wieso durften wir nicht nackt in der Wanne baden? Wir haben dann ganz schnell herausgefunden, weshalb das alles so verboten war: Weil es schön war und lebendig.

Sie mussten beim Einschlafen die Hände auf die Decke legen.

Nein, ich war ja kein Junge. Uns Mädchen haben sie so etwas nicht zugetraut.

Zu Unrecht, wie in Ihrem Buch zu lesen ist. Da stehen Sie mit 15 mit Ihrer Freundin Amaryllis unter der Dusche, und sie zeigt Ihnen, „wie man sich mit dem starken Duschstrahl ganz wunderbar selbst befriedigen kann“.

Ja, sie hat mir das Leben gezeigt. Wir haben uns damals selbst aufgeklärt.

Und Sie wollten nicht so sein wie das biedere Deutschland, sondern wie Juliette Greco.

Ich fühlte mich so. Ich fühlte mich manchmal auch wie Brigitte Bardot, wenn ich die richtige Frisur hatte oder einen schönen schwingenden Rock. Das waren Momente, da dachte ich, wow! Jetzt sehe ich aus wie die.

Was musste man haben, um auszusehen wie Juliette Greco?

Diesen schwarzen Lidstrich, blasse Lippen, wilde Haare, High Heels zu den engsten Jeans. Irgendwie cool aussehen halt.

In der „NZZ“ haben wir einen Satz über Sie gefunden, da stand, sie seien eine Diva, „die die Bürde der Schönheit gelassen durchs Leben trägt“.

Puh. Ein schwerer Satz.

Ist Schönheit eine Bürde?

Es gab eine Zeit – und ich rede jetzt nicht von Schönheit, als ganz junges Mädchen kann man nicht schön sein –, da war ich also hübsch. Das ging mir schon auf die Nerven. Weil ich dachte, wenn ich doch nur ein bisschen kratziger wäre, interessanter. Es gab schon ein paar Rollen, von denen man sagen muss, dass ich sie mit meiner mädchenhaften Hübschheit nicht spielen konnte.

Können Sie sich an eine erinnern?

Das mag ich jetzt eigentlich nicht. Gut, „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“, das war eine Rolle, die hätte ich gern gespielt. Und die hat Angela Winkler ganz großartig verkörpert. Ich bin weder neidisch noch eifersüchtig, ich möchte jetzt nicht falsch verstanden werden.

Sie hätten die Rolle gern gespielt …

... weil ich Heinrich Böll gelesen habe, weil ich die Zeit miterlebt habe.

Warum ist Ihnen das Thema unangenehm? Das Beispiel illustriert doch nur, dass Schönheit eine Last sein kann?

Ach Quatsch, Angela Winkler ist auch schön.

Till Schweiger hat mal in einem Interview mit dem Tagesspiegel gesagt, wenn man als Typ gut aussieht, dann halten die Leute einen für blöd. Was ein Vorteil sei, weil man leichter unterschätzt wird.

Frauen werden sowieso unterschätzt. Ich werde nicht gerne unterschätzt. Ich muss ohnehin dauernd etwas beweisen. Man kann in diesem Beruf nie sagen, ich habe jetzt alles erreicht. – So, ich rauche jetzt eine. Ich rauche eigentlich nur am Abend, aber mir ist jetzt schon so nächtlich zumute.

Es fällt auf, dass Dieter Wedel, der Vater Ihres Sohnes, in Ihrer Autobiografie praktisch nur in einem Nebensatz vorkommt. Eine größere Rolle wollten Sie ihm nicht zubilligen?

Nein, und ich möchte auch jetzt nicht über ihn reden.

Er war nicht da, als Ihr Sohn drei Monate zu früh zur Welt kam. Die Ärzte bescheinigten dem Jungen nur geringe Überlebenschancen. War das ein Moment, in dem Sie verzweifelten?

Das darf man nicht. Da muss man eine ganz starke Liebeskraft entwickeln.

Ohne Hilfe von außen?

Ja, ich war allein. Sie können doch nicht durchdrehen, wenn Ihr Kind in Gefahr ist. Natürlich bin ich manchmal alleine zusammengebrochen und habe geweint. Doch verzweifeln darf man nicht. Da kann man nur hoffen und die Kraft, die man hat, weitergeben. Das muss man sowieso immer, wenn man ein Kind hat. Ich habe die Ärzte gefragt, wie lange wird er leben? Bis morgen, haben sie gesagt, immer bis morgen, jeden Tag.

Frau Elsner, wir haben viel über Sie gelesen, Sie gehören zu den wenigen Menschen, die nie über das Altwerden klagen. Im Gegenteil, Sie behaupten, es sei großartig.

Ich war nie jemand, der gesagt hat, trau keinem über 30 oder ich will keine 50 werden. Ich wollte schon immer alt werden, und ich bin froh, dass ich noch lebe.

Verstehen Sie Leute nicht, die Angst vor dem Älterwerden haben?

Doch. Das Leben kann einem schon manchmal Angst machen. Aber es fängt immer wieder etwas Neues an. Und ich habe Glück, mir tut noch nichts weh. Ganz ehrlich: Ich hätte gerne mehrere Leben. Was ich da noch alles erfahren könnte!

In Ihrem Buch schildern Sie, wie Sie als Mädchen beim Anschauen des Films „Rock around the Clock“ in Ekstase geraten sind.

Das war fast wie ein Orgasmus.

Geraten Sie heute noch so wie damals in Ekstase?

Ja, ich habe ein gutes Körpergedächtnis.

Können Sie noch durch den Park tanzen und alles um sich herum vergessen?

Wenn man verliebt ist, warum denn nicht?

Nur dann?

Nein, nein, da gibt es schon noch ein paar Tricks, man kann sich auch an anderen Dingen erfreuen. Ich glaube, wir Schauspieler haben es da gut. Wir können immer wieder neu anfangen und uns in andere Leben hineindenken.

Sind Sie eine gute Verdrängerin?

Hm, ich weiß nicht, ob das Verdrängen ist. Ich meditiere, ich mache Yoga und freu mich des Lebens. Und ich lasse alles zu, was so an Gefühlen in mir los ist. Die sind nicht immer fröhlich – die lasse ich genauso zu.

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