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Kultur: Im Wunderland

Sie reiten auf fliegenden Besen, schlafen in überdimensionalen rosa Betten und werden als Prinzessinnen von einem ganzen Feenhofstaat bedient. In den Fotoarbeiten des Koreaners Jung Yeondoo , mit denen wir die folgenden Seiten bebildern, werden Kinderträume wahr.

Sie reiten auf fliegenden Besen, schlafen in überdimensionalen rosa Betten und werden als Prinzessinnen von einem ganzen Feenhofstaat bedient. In den Fotoarbeiten des Koreaners Jung Yeondoo , mit denen wir die folgenden Seiten bebildern, werden Kinderträume wahr. Der 1969 geborene Künstler benutzt Kreidezeichnungen von Fünf- bis Siebenjährigen als Grundlage seiner Inszenierungen, die er dann mit Hilfe von Masken-, Kostüm- und Bühnenbildnern realisiert. Hauptdarsteller seiner wundersamen Tableaux sind allerdings nicht Kinder, sondern Jugendliche, die sich in einer Zwischenwelt auf dem Weg zum Erwachsensein befinden.

Darin besteht auch der Charme der 17 Settings umfassenden Serie Wonderland , deren Titel auf Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ anspielt: Sie

behauptet eine Wahrhaftigkeit durch den dokumentarischen Charakter der Fotografie und spielt durch den Aberwitz der Größenverhältnisse doch im Reich der Fantasie. Jung Yeon-doo, der in

London am Goldsmith College studierte und heute wieder in Korea lebt, widmet sich mit einer Ernsthaftigkeit dem kindlichen Vorstellungsvermögen, das Erwachsenen nur noch im Spiel oder in der Traumverlorenheit gegeben ist. Neben der vordergründigen Freude an den üppigen, farbfrohen Fotografien appelliert „Wonderland“ an die Imaginationskraft des Betrachters. Zusammen mit Arbeiten von drei weiteren Künstlern ist die Serie in der Ausstellung „4 From Korea“ noch bis zum 20. November im Berliner Museum für Ostasiatische Kunst (Lansstraße 8, Dahlem) zu sehen. NK

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