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Kultur: Interstellar

Haus der Kulturen der Welt stellt sein Programm vor.

In jüngster Zeit haben Geologen dafür plädiert, der Gegenwart einen erdgeschichtlichen Namen zu geben: „Anthropozän“. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass der Mensch Spuren hinterlässt, die auch in Hunderttausenden von Jahren noch ablesbar sein werden. Das Haus der Kulturen der Welt (HKW) will dieses Konzept ab 2013 für mindestens zwei Jahre auf seine Agenda nehmen. „Wir wollen mit Debatten und künstlerischen Arbeiten ausloten, wie der Mensch die Natur formt“, so HKW-Intendant Bernd Scherer auf der Jahrespressekonferenz.

Die Thementage „Unmenschliche Musik“, „Böse Musik“ und „Doofe Musik“ sollen sich mit der menschlichen Natur und mit Konzepten von Kreativität befassen. So wird im Februar ein computergeneriertes Werk aufgeführt, das auf Kompositionen von Johann Sebastian Bach basiert. Das Anthropozän-Projekt, die nächste Transmediale mit dem Titel „Back when Pluto was a planet“ und die Ausstellung „The whole world“ würden auf den „ interstellaren Blick“ des Hauses verweisen, so Scherer. Es sollen zudem viele Impulse aus diesem Jahr weiterverfolgt werden, etwa die internationalen Umbrüche vor allem im arabischen Raum. Auch bestehende Kooperationen und Festivals werden fortgeführt. „Osteuropa war bisher unser blinder Fleck“, sagte Scherer. Das mehrjährige Forschungsprojekt „Former West“ will entsprechend neue Perspektiven öffnen.

Ein neues Logo soll ab Januar Kosmopolitismus transportieren. Katrin Klingan leitet künftig die Bereiche Literatur, Wissenschaft und Gesellschaft, Anselm Franke die Bereiche Bildende Kunst, Film und digitale Medien. „2012 war für das HKW mit über 140 000 Besuchern ein erfolgreiches Jahr gewesen“, so Scherer. Die finanzielle Ausstattung sei bis Ende 2014 gesichert. Michaela Grimm

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