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Kultur: Jugend, forsch

Vier Virtuosen zu Gast beim RSB

Erstaunlich viel junges Publikum sah man in den Gängen des Konzerthauses an diesem Abend, den das Rundfunk-Sinfonieorchester gegenwärtigen wie ehemaligen Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ gewidmet hatte. Und der Besuchernachwuchs ließ seiner Begeisterungsfähigkeit freien Lauf: Zum Beispiel beim Auftritt von Martin Spangenberg: Überaus beredt, pointierungssicher und mit geschliffener Ausgeglichenheit des Tons präsentierte der Aaron Coplands selten zu hörendes Klarinettenkonzert.

Die 17-jährige Geigerin Veronika Eberle spielte die beiden Beethoven-Romanzen, wobei ihr die zweite mit eleganten und lebendigen Phrasierungen und kraftvollen Aufschwüngen sehr überzeugend gelang. Den weiten Bögen der D-Dur-Romanze jedoch fehlte noch der rechte Gestaltungswille, und der Ton konnte sich bei diesem schwierigen Einstiegsstück nicht frei entfalten.

Der Pianist Martin Helmchen, 24 Jahre jung, hatte es da schon von der Stückwahl her leichter, aufzutrumpfen. Carl Maria von Webers Konzertstück ist ein echter Reißer, darüber hinaus voll von tiefer Poesie. Helmchens großartiges Klavierspiel, funkelnd von brillanter Präsenz, getragen von unnachgiebiger rhythmischer Energie wie von konzentrierter Innigkeit, vergegenwärtigte in jedem Moment die fast erzählende Direktheit dieser Musik.

Der Cellist Alban Gerhardt spielte abschließend Tschaikowskys Rokoko-Variationen. Seine unsentimentale, gleichwohl intensive Darstellung korrespondierte perfekt mit der nüchternen Präsizion des RSB-Chefdirigenten Marek Janowski.

Martin Wilkening

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