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Jugendbuch-Klassiker: "Krabat" wird mit Jungstars verfilmt

Otfried Preußlers Figur, der Müllergehilfe Krabat aus dem gleichnamigen Klassiker, soll nicht nur das Mahlen, sondern auch das Zaubern lernen. Richtig düster wird dies in der Verfilmung des Buches, die derzeit in Bottrop entsteht.

Bottrop - Krabat, gespielt von David Kross (16) (zuletzt in "Knallhart" zu sehen) und seine Gefährten schweben bei den Dreharbeiten als Raben in eine "schwarze Kammer" und verwandeln sich zurück in Menschen. Nur einem von ihnen gelingt es nicht, da hilft Krabat-Freund Lyschko (Robert Stadlober, bekannt aus "Sonnenallee") und hebt seinen Arm, um dem misslungenen Zauber nachzuhelfen.

Doch die Kulissen sind noch blau, auf den so genannten "Bluescreen" werden erst später die animierten Raben mit Computerhilfe gezaubert. Die Raben schweben als Tennisbälle durch das Set. Aber immerhin sind die Produktionshallen passend zum dunklen Abenteuer in dichten Nebel gehüllt.

"Verfilmung ist ein Geschenk"

Die Handlung spielt in den 1640er Jahren, mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Krabat hat seine Mutter durch die Pest verloren, nun versucht er sich durchs Leben zu schlagen. Dabei wird er Gehilfe bei einem alten Müllermeister, der von Christian Redl verkörpert wird. Eine ganze Riege junger deutscher Schauspielstars begleitet den 58-Jährigen: Daniel Brühl als Tonda, Hanno Kofler als Juro, Charly Hübner als Michal und andere mehr.

Regisseur Marco Kreuzpaintner sagt, Krabat zu verfilmen, sei für ihn ein Geschenk, er habe sich schon als Jugendlicher für den Roman begeistert. Der 29-jährige gelernte Kunsthistoriker dreht damit seinen vierten Film. Er will den Jugendroman, der wie ein großes Fantasy-Epos daherkommen wird, als einen Film drehen, der die "Allgemeingültigkeit der menschlichen Existenz" darstellt.

Kinderbuch-Autor seit über 50 Jahren

Otfried Preußler, der im Oktober seinen 83. Geburtstag feierte, wohnt in der Nähe von Rosenheim. Er ist pensionierter Schulrektor, vor allem aber weiterhin ein Autor, der immer wieder mit seinen Kinderbuch-Klassikern im Rampenlicht erscheint. Einige seiner Erfolgsbücher feiern in diesen Tagen Jubiläum: Vor 50 Jahren erschien sein Erstling "Der kleine Wassermann", vor 40 Jahren "Das kleine Gespenst". Seine Tochter Susanne Preußler-Bitsch begleitet die Verfilmung und sagt, sie sei begeistert, wie authentisch der Film die Szenen des Romans umsetze.

Krabat ist binnen kurzer Zeit das zweite Werk Preußlers, das ins Kino kommt. Erst im März war die neue Kinoadaption des Klassikers "Der Räuber Hotzenplotz" (Regie: Gernot Roll), unter anderem mit Armin Rohde als Hotzenplotz und Barbara Schöneberger (als Fee Amaryllis) auf der Leinwand erschienen.

Die Crew der rund acht Millionen Euro teuren "Krabat"- Großproduktion von Claussen, Wöbke und Putz (unter anderem "Jenseits der Stille") ist seit dem 28. November in den Studios des Bottroper Movieparks. Hier sollen bis Mitte Januar alle Innenszenen gedreht werden. (Von Johannes Wagemann, dpa)

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