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Kent Nagano dirigiert Leonard Bernstein: Wie Phönix aus der Asche

Musiker verraten, warum ihnen ein Werk am Herzen liegt. Diesmal: Kent Nagano, Dirigent. Er führt eine neue Kammerfassung von Bernsteins Oper „A Quiet Place“ im Konzerthaus auf.

Leonard Bernstein ist eine der Ikonen der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, der gleichermaßen als Dirigent wie als Komponist Furore gemacht hat. Was sich im kollektiven Gedächtnis bewahrte, ist die Glut, mit der er sich verzehrte und aus der er sich, ein echter Phönix, immer wieder neu erschuf. Wie nur wenige neben ihm konnte Bernstein zugleich modern und populär sein, unterhaltende ernste Musik und avantgardistische populäre Musik schreiben. Was „die Mode streng geteilt“, fügte er kraft seiner Genialität wieder zusammen.

Vielleicht lag ihm deswegen so sehr daran, einen zumindest symbolischen Beitrag zur Überwindung der deutschen Teilung zu leisten – was ihm mit jenem legendären Konzert am 25. Dezember 1989 im Berliner Konzerthaus auch gelang. Um den Riss im Nukleus der Gesellschaft, welcher die Familie ist, ging es ihm in seinem ehrgeizigsten Werk für das Musiktheater, „A Quiet Place“. Ich freue mich, dass ich – genau ein Vierteljahrhundert nach Leonard Bernsteins letztem Auftritt hier – dem Berliner Publikum dieses Stück, das mir besonders am Herzen liegt, als Berliner Erstaufführung vorstellen kann.

Konzerthaus Berlin: Leonard Bernsteins „A Quiet Place“ mit Kent Nagano und dem Ensemble Modern, 27.11., 20 Uhr

Kent Nagano

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