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© AFP

Autoren-Streik: Hollywood schreibt bald wieder Drehbücher

Die Oscar-Verleihung ist wahrscheinlich gerettet. Der Vorstand der Autorengewerkschaft empfahl seinen Mitgliedern, den seit mehr als zwei Monaten andauernden Streik zu beenden und das Angebot der Film- und Fernsehstudios anzunehmen.

Nach mehr als drei Monaten erbittertem Arbeitskampf rechnet Hollywood noch für diese Woche mit einem Ende des Autorenstreiks. Der Vorstand der Schreibergewerkschaft empfahl seinen rund 12.000 Mitgliedern am Sonntag einstimmig, den mit den Film- und Fernsehstudios ausgehandelten neuen Arbeitsvertrag anzunehmen. Bereits am Dienstag stimmen die Drehbuchschreiber bei Versammlungen in New York und Los Angeles über ein mögliches Ende des Streiks ab.

Nach dem positiven Votum des Vorstands wird mit einer Zustimmung der Mitglieder gerechnet. Die Autoren könnten dann bereits am Mittwoch wieder die Arbeit aufnehmen, die TV-Gala zur Verleihung der Oscars am 24. Februar wäre gerettet. Über den Arbeitsvertrag selbst sollen die Gewerkschaftsmitglieder in einer schriftlichen Abstimmung gesondert entscheiden.

Der gut zweimonatige Streik hat Millionen gekostet, aber er hat sich gelohnt

"Das ist die beste Vereinbarung, die diese Gewerkschaft in 30 Jahren ausgehandelt hat", sagte Verbandschef Patric Verrone nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN. Der neue Drei-Jahres-Vertrag sieht eine bessere Vergütung für die Autoren bei der Weiterverwertung ihrer Arbeiten im Internet vor. In den ersten beiden Jahren erhalten sie eine Pauschalsumme von maximal 1200 Dollar, im dritten Jahr werden sie prozentual an den Vertriebseinnahmen beteiligt. Die Frage der Internetnutzung war der zentrale Streitpunkt des Arbeitskampfs.

"Wenn die Produzenten Geld bekommen, bekommen wir auch Geld", sagte Verrone. "Dieser Vertrag macht das zu einer Realität." Bereits am Samstag hatten die Drehbuchschreiber bei Mitgliederversammlungen in New York und Los Angeles Einverständnis mit den Kernpunkten der Vereinbarung signalisiert. Die jetzt geplante schriftliche Abstimmung wird etwa zwei Wochen dauern.

Der seit 5. November laufende Streik hatte zahlreiche Film- und Fernsehprojekte in Hollywood lahmgelegt und Abermillionen gekostet. Tausende Arbeitsplätze gingen verloren. Die Golden-Globe-Gala am 13. Januar fiel wegen des Arbeitskampfs aus, auch um die Oscar-Verleihung wurde lange gezittert. Die Gala zur Vergabe der Grammy-Musikpreise am Sonntag war wegen einer Ausnahmegenehmigung durch den Streik nicht gefährdet. (nim/dpa)

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