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"Baader Meinhof Komplex": Bettina Röhl: RAF-Film ist "totale Heldenverehrung"

Die Tochter von RAF-Mitbegründerin Ulrike Meinhof, Bettina Röhl, hat den Film "Der Baader Meinhof Komplex" scharf kritisiert. Man habe der Terrororganisation ein Denkmal geschaffen und die RAF-Köpfe mit Sympathieträgern besetzt. Außerdem fehle der historische Kontext.

Die Hamburger Publizistin Bettina Röhl betrachtet den Film "Der Baader Meinhof Komplex" als "totale Heldenverehrung". Das sagte Röhl der "Passauer Neuen Presse". "Er ist das Monumentalwerk, um Baader und Meinhof für viele Jahre endgültig zu ikonisieren und ihnen ein Denkmal zu setzen."

Vor allem die Besetzung Moritz Bleibtreus als Andreas Baader kritisierte Röhl: "Natürlich ist Moritz Bleibtreu als Schauspieler ein Sympathieträger. Wenn er Andreas Baader spielt, macht er ihn automatisch popkulturkompatibel. Einen besser aussehenden und sympathischeren Baader hat es nie gegeben! Da wird Geschichte verfälscht. Der Wahnsinn eines Klaus Kinski wäre hier besser am Platz gewesen", sagte die Publizistin der Zeitung.

Zudem beschäftige sich der Film "losgelöst von jeder Realität mit den Tätern". Es fehle der historische Kontext. "Die Opfer, die Angehörigen, und vor allem die gesamte übrige Gesellschaft kommen nur in Statistenrollen vor", sagte Röhl, deren Mutter Ulrike Meinhof Mitbegründerin der RAF war. (pb/dpa)

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