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Hofer Filmtage: Ab durch die Mitte

Heute eröffnen die 41. Hofer Filmtage. Mit Spannung werden die Festivalfilme erwartet.

So ganz in der Mitte Europas, wie sie Stanislav Mucha in seinem legendären Film „Die Mitte“ sucht, liegt Hof nun nicht. Aber etwa in der Mitte Deutschlands – und mittendrin im deutschen Film. Weshalb 2007, dem 41. Jahrgang des Festivals, nicht nur ein neuer Mucha auf dem Programm steht – „Hope“, ein Thriller über einen jungen Mann, der einen Kunstdiebstahl beobachtet –, sondern in über vierzig Filmen so ziemlich alles zwischen Jung und Alt in der deutschen Filmlandschaft.

Traditionsgäste sind die Altmeister Werner Herzog, Hartmut Bitomsky und Rosa von Praunheim. Werner Herzog stellt seinen Dokumentarfilm „Encounters at the End of the World“ über eine Forschungsstation in der Antarktis vor, Hartmut Bitomsky sucht in „Staub“ die Spur desselben, und Rosa von Praunheim ist gleich mit zwei Filmen vertreten: dem sehr persönlichen „Meine Mütter“, eine Suche nach seiner wahren Mutter in Riga, und dem eher vergnüglichen „Mit Olga auf der Wolga“ über eine deutsche Seniorentruppe, die eine Flussfahrt von Moskau nach St. Petersburg unternimmt.

„Mitte 30“, so der Titel eines Films von Stefan Krohmer, ist die Zwischengeneration nur noch selten – dafür diesmal aber besonders stark vertreten: Vanessa Jopp lässt in „Schöne Bescherung“ Martina Gedeck endlich mal wieder in einer Komödie auftreten, Andreas Kleinert meldet sich mit „Freischwimmer“ zurück, Dominik Graf schildert in „Das Gelübde“ die Begegnung zwischen dem romantischen Dichter Clemens von Brentano und der wundertätigen Nonne Katharina von Emmerich, Nicolette Krebitz stellt ihren zweiten Langfilm „Das Herz ist ein dunkler Wald“ vor, mit Nina Hoss und Devid Striesow als unglücklichen Eheleuten. Und noch einmal Devid Striesow: In Connie Walthers „Zwölf Uhr heißt: Ich liebe dich“ spielt er einen Stasi-Offizier, der sich in seine Gefangene verliebt.

Der Nachwuchs kommt in diesem Jahr oft von der Kölner Filmhochschule und beschäftigt sich unter anderem mit jungen Türken in Deutschland. Auch dabei: Ulrike von Ribbecks schon in Locarno gefeiertes Pubertätsdrama „Früher oder später“. Eröffnet wird das Festival heute mit Sylke Enders „Mondkalb“. International gibt es Neues von Wes Anderson, Gus van Sant, Harmony Korine sowie, als Uraufführung, Maria Schraders Verfilmung von Zeruya Shalevs Bestseller „Liebesleben“. Die Retrospektive ist Wayne Wang gewidmet, der gerade in San Sebastian für „A Thousand Years of Good Prayers“ die Goldene Muschel gewonnen hat und mit „The Princess of Nebraska“ schon den nächsten Film zeigt. til

Infos unter www.hofer-filmtage.de

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