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Promofoto Band Klez.e

© Andreas Hornoff

Klez.e, Christl, Omni, Lassy und Eskola: Die Alben der Woche im Soundcheck

Jeden Freitag stellen Popmusikjournalist*innen ab 21 Uhr ihre Alben der Woche in der Sendung Soundcheck auf Radio eins vor. Diesmal mit: Klez.e, Christl, Omni, Lassy und Eskola

Eine Kolumne von

Klez.e: Erregung (Windig)
Welches war die beste Phase von The Cure? Nicht wenig sagen: die ganz frühen 80er. Mit Alben wie „Seventeen Seconds“, „Faith“ und „Pornography“. Danach waren der Sound und die Texte von Robert Smith gar nicht mehr richtig verzweifelt. Klez.e, die Band von Tobias Siebert, hat auch auf dem neuen Album keine Scheu davor, nahtlos an diese Zeit anzuknüpfen. Aber komisch: die Songs auf „Erregung“ wirken gar nicht retro oder gar altmodisch. Und auch nicht abgekupfert. Sondern ziemlich gut und ziemlich tiefsinnig, wie eine Ehrerbietung. Was Robert Smith wohl dazu sagen würde?
Martin Böttcher, Musikkritiker

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Christl: Green Blue Violet / Grün Blau Violett (Ink)
Christls Debütalbum ist eine Zumutung. Es tut weh. Doch es tut auch gut. Und das ist, was Kunst kann. In elf zutiefst ergreifenden Songs, teils auf Englisch, teils auf Deutsch, arbeitet die Österreicherin ihre Gewalterfahrungen aus der Kindheit auf. Ihre Katharsis gleicht einer Fotostrecke, die keinen Winkel ihres Inneren unterbelichtet lässt. Christls Stimme, die mühelos zwischen Soul-Star, Operndiva und Jazz-Lady changiert, verharrt dabei nicht im Schmerz: Am Ende siegt eine vieldeutige Schönheit, die Freiheit der Kunst, die größer ist. Und stärker. Fanny Tanck, Autorin und Musikjournalistin

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Omni: Souvenir (Sub Pop)
Gitarre, Bass, Schlagzeug, das ist das All-In der Rockmusik. Es geht darum, mehr aus dem zu machen, was man aufbieten kann. Eine Art Alchemie des Wesentlichen. Das Trio aus Atlanta geht einen anderen Weg. Statt Fülle und Furor bietet es auf seinem vierten Album entkernte Riffs und filigrane Arrangements auf, ein Labyrinth aus Mustern, das mit mathematischer Strenge verrätselt ist. Ziemlich kühl, aber nicht ohne Reiz.

Denn diese Math-Rock-Ästhetik ist mit ihren Anklängen an Television, Bowie und Lou Reed aktueller, als man denken würde. Ihre Muster sträuben sich dagegen, von Maschinen ausgelesen zu werden. „Cut me out“, singt Gitarrist Frankie Broyles nicht ohne Sarkasmus, „There’s a dotted line to follow.“ An anderer Stelle ist Freiheit nur noch in den Grenzen denkbar, die einem eine Hüpfburg zieht. So lauert in den spröden Fassaden von Omnis Musik der Horror des Alltäglichen. Kai Müller, Tagesspiegel

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Lassy – Eskola: Nordic Stew (Dox Records)
Saxofonist Timo Lassy und Trompeter Jukka Eskola gehören seit mehr als fünfzehn Jahren zu den wichtigsten Erneuerern in der finnischen Jazzszene. Nicht als Avantgardisten, sondern als extrem beseelte Pfleger der großen Tradition des Soul-Jazz. Mit der von allzu vielen Klischees befrachteten Spielart des „nordischen“ Sounds haben sie nichts zu tun. (Auch wenn der Begriff „Nordic“ im Titel auftaucht.) Für diese Platte reisten die beiden in die Brutstätte der populären Musik, nach New Orleans. Zusammen mit einigen der besten Spieler der Stadt kochten sie in drei Tagen zehn mitreißende Stücke, die zeigen, was Jazz am Anfang mal war: Tanzmusik! Andreas Müller, Moderator

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