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Kultur: Kohl im Berliner Wahlkampf: Zeitzeuge Nummer 1

Helmut Kohls engagierte Bereitschaft, im Berliner Wahlkampf zu helfen, ist vom CDU-Landesverband mit zurückhaltender Dankbarkeit aufgenommen worden. "Er hat die deutsche Einheit nachhaltig geprägt; also liegt es nahe, dass er im Umfeld des 13.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Helmut Kohls engagierte Bereitschaft, im Berliner Wahlkampf zu helfen, ist vom CDU-Landesverband mit zurückhaltender Dankbarkeit aufgenommen worden. "Er hat die deutsche Einheit nachhaltig geprägt; also liegt es nahe, dass er im Umfeld des 13. August auf Veranstaltungen auftritt", sagt der CDU-Spitzenkandidat Frank Steffel. "Ich habe damit überhaupt kein Problem." Aber mit Sicherheit werde der Alt-Kanzler nicht im Mittelpunkt der Wahlkampfkonzeption stehen.

"Wir setzen nämlich auf Zukunft", assistiert CDU-Landesgeschäftsführer Matthias Wambach. Mit Kohl seien bisher keine Termine vereinbart worden. Zum "großen Aktionstag" am 2. Juli, dem Wahlkampfauftakt der Berliner Christdemokraten, wurden andere Parteifreunde eingeladen: Die CDU-Bundesvorsitzende Angela Merkel, der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber und der Chef der Unionsfraktionen im Bundestag, Friedrich Merz.

Zum Thema Online Spezial: Machtwechsel in Berlin "Es ist ein Angebot von vielen anderen", ordnet der langjährige CDU-Bundestags- und Europaabgeordnete Peter Kittelmann die Kohlsche Offerte ein. Soweit es um die deutsche Einheit und die Auseinandersetzung mit dem SED-Unrechtsregime gehe, könne er eine wichtige Rolle spielen. "Als Zeitzeuge Nummer 1". Ob und wann Kohl im Wahlkampf auftrete, hänge davon ab, "inwieweit ihn die Parteigliederungen anfordern". Auch andere Staatsmänner der Union, die die Einheit mitgestaltet hätten, könnten helfen. Allen voran der ehemalige Parteivorsitzende Wolfgang Schäuble, der trotz seines Verzichts auf die Spitzenkandidatur in Berlin eine Zusage für Wahlkampfeinsätze gegeben habe.

Eines wird in der Landes-CDU allseits betont: Im Wahlkampf wird kein heimlicher Ersatz-Spitzenkandidat aus der Bundes-CDU das Geschehen bestimmen. Kein Kohl, kein Schäuble. Übrigens dementiert Steffel, dass Kohl maßgeblichen Anteil daran gehabt habe, dass Schäuble nicht Spitzenkandidat wurde. Nur einmal habe er mit ihm gesprochen. Wie mit vielen anderen auch. Um zu fragen, ob es richtig sei, dass in dieser schwierigen Situation ein junger Mann für die CDU antritt. Der Zeitungsbericht über das Treffen habe Mängel: "Es gab keinen Rotwein, wir haben nichts gegessen und geduzt hat Kohl mich auch nicht." Er habe nur gesagt: "In jedem Fall können Sie es sich zutrauen." Ansonsten habe er sich nicht eingemischt. Soweit das Frank Steffel beurteilen kann.

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