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Kultur: Komm, wenn du dich traust

Der Names klingt gut: "Tusch".Dahinter steckt "Theater und Schule", ein Partnerschaftsprojekt, zu dem sich zwölf Berliner Bühnen und ebensoviele Schulen seit September zusammengeschlossen haben.

Der Names klingt gut: "Tusch".Dahinter steckt "Theater und Schule", ein Partnerschaftsprojekt, zu dem sich zwölf Berliner Bühnen und ebensoviele Schulen seit September zusammengeschlossen haben.Ihr Ziel es ist, das Auseinanderdriften von Kids und Kunst endlich aufzuhalten.Die Vorurteile, die die meisten Jugendlichen gegenüber der Hochkultur haben, will das theaterpädagogische Projekt aber nicht dadurch abbauen, daß die Theater den Jugendlichen und ihren Sehgewohnheiten entgegenkommen.Im Gegenteil: Hier machen sich die Jugendlichen auf den Weg zu den Bühnen, um dort "echtes Erwachsenentheater" zu erleben - allerdings gut vorbereitet.Bei Führungen "hinter die Kulissen", bei Streifzügen mit dem Fotoapparat durchs Haus, aber auch bei Treffen mit Schauspielern und Dramaturgen lernen die Schüler die Reize des Live-Ereignisses gegenüber den Bildschirmwelten kennen.

Gemeinsam mit ihren Lehrern bereiten sich die Klassen aber auch im Unterricht auf die Theaterbesuche vor: Dabei entstehen nicht nur neue Ideen, sondern auch präsentable Arbeitsergebnisse.Im Foyer der Komischen Oper gab es so eine Ausstellung mit Bühnenbildentwürfen und Plakatideen des Walter Felsenstein-Gymnasiums aus Marzahn, die Steglitzer Fichtenberg-Schule hat ihre Info-Ecke in der Pausenhalle der Kammerspiele des Deutschen Theaters, aber auch im eigenen Schulgebäude eingerichtet, Schüler der Ulrich von Hutten-Oberschule aus Tempelhof wagten sich gar im Vorfeld der "Terrordrom"-Inszenierung in der Volksbühne an eine eigene Dramatisierung des Kultromans von Tim Staffel.

Die beteiligten Bühnen - das Deutsche Theater samt ihren Kammerspielen, die Komische Oper, die Schaubühne, das Maxim Gorki-Theater und die Tribüne, die Vaganten Bühne und das Berliner Ensemble, die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und das Renaissance-Theater, das Theater 89 und das Schloßpark-Theater - wissen, daß sie sich dringend um Nachwuchspublikum kümmen müssen, weil sie längst eine Zuschauergeneration verloren haben - einen Großteil der Eltern nämlich, deren Kinder jetzt dank "Tusch" ersten Kontakt zum Theater aufnehmen.

FREDERIK HANSSEN

Die Projektleiterin Renate Breitig ist unter der Nummer 215 48 92 zu erreichen

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