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Kultur: Kontrollierte Explosionen, vom TÜV geprüft

Bevor auf dem Grundstück Rolandufer Ecke Klosterstraße die Königlich Niederländische Botschaft errichtet wird, stellt diese ihr Gelände an der Mühlendamm-Schleuse dem Klangkünstler Bastiaan Maris zur Verfügung, auf daß er seine gewaltige, pyrotechnisch betriebene "Large Hot Pipe Organ" installiere.Das ist rühmlich.

Bevor auf dem Grundstück Rolandufer Ecke Klosterstraße die Königlich Niederländische Botschaft errichtet wird, stellt diese ihr Gelände an der Mühlendamm-Schleuse dem Klangkünstler Bastiaan Maris zur Verfügung, auf daß er seine gewaltige, pyrotechnisch betriebene "Large Hot Pipe Organ" installiere.Das ist rühmlich.Was dieser seinem aus zwanzig, bis zu zehn Meter hoch in den Himmel ragenden Stahlrohren gebauten Instrument entlockt, sind muntere Rhythmen im 4/4-Takt.Das ist erbärmlich.Dabei hätte die an einen vielschlotigen Südstaatendampfer erinnernde Klangmaschine mehr vermocht, als in billiger Effekthascherei kontrollierte Explosionen unterschiedlicher Tonhöhe und Lautstärkein braven Metren zu erzeugen.Von einem über den Köpfen der staunenden Menge schwebenden Spieltisch aus steuern Bastiaan Maris und George Homsey ihre Orgel per Sequenzer oder Manual und erzeugen ein musikalisch völlig uninteressantes, banales Stampfen, dem sie gelegentlich dynamische wie visuelle Akzente aufsetzen.Die Maschine wirkt hierbei ebenso harmlos wie ihre Musik.Statt eines Feuerrosses haben wir ein ordentlich verstrebtes Metallgestänge vor uns, dessen rund einen viertel Meter dicke Resonanzrohre lotrecht aufragen, TÜV-geprüft und computerkontrolliert.So stellen sich Sponsoren ein sommerliches Kultur-Spektakel vor.Mit Kunst hat das wenig zu tun. str

Termine: am 15., 22.und 29.8.um 22 Uhr

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