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Ku'damm-Bühnen: Neue Hoffnung für Berlins Boulevard-Theater

Eine Tochter der Deutschen Bank hatte den Boulevardbühnen am Ku'damm den Mietvertrag gekündigt. Doch jetzt keimt Hoffnung auf: Bank-Chef Ackermann hat Gespräche mit den beiden Theaterhäusern angeboten.

Berlin - Das teilte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Donnerstag bei einem demonstrativen Besuch der Komödie und des Theaters am Kurfürstendamm mit, deren Mietvertrag gekündigt worden ist.

Wowereit hatte Ackermann in einem Brief um Intervention beim Eigentümer des Grundstückes, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bank, gebeten. Am Donnerstag trug sich der Regierungschef im Bühnenbild des Stückes «Männerhort» mit Bastian Pastewka in eine Solidaritäts-Unterschriftenliste des Theaters ein und ließ sich von Theaterdirektor Martin Woelffer vor Ort informieren. Er sprach auch mit der Schauspielerin und Regisseurin Katharina Thalbach, die ihre Neuinszenierung von Oscar Wildes Stück «Ernst - und seine tiefere Bedeutung» probte, die am kommenden Sonntag am Ku'damm Premiere hat.

«Die Deutsche Bank ist an einer einvernehmlichen Lösung interessiert und wir werden die Gespräche unverzüglich aufnehmen», sagte Wowereit, der sich über die «prompte Reaktion» Ackermanns erfreut zeigte. Dabei gelte es, zwei unterschiedliche Interessen zu vereinbaren: die «vernünftigen ökonomischen Interessen» des Grundstückseigentümers und die Theater-Interessen, zu vernünftigen Bedingungen weiterarbeiten zu können.

«Die Sektflaschen werden aber erst aufgemacht, wenn die Einigung perfekt ist», betonte der Regierungschef, der auch auf die «Schlüsselfunktion» der Bühnen für das gesamte Boulevard-Areal hinwies. Das sei der Deutschen Bank und ihren Vertretern mittlerweile auch bewusst. Sie zeige jetzt «Interesse an einer einvernehmlichen Lösung».

«Es ist richtig, wenn der Eigentümer das gesamte Objekt des Ku'damm-Karrees aufwerten und damit den Kurfürstendamm attraktiver machen will.» Dazu trage aber auch das erfolgreiche Boulevardtheater als Privatbühne bei. Wowereit, der kürzlich privat an den Ku'damm gezogen ist, trat Befürchtungen entgegen, der Boulevard entwickle sich negativ. «Im Gegenteil, er blüht auf. Und hier muss auch Theater gespielt werden.» (tso/dpa)

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