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Monika Grütters

© Thillo Rückeis

Kulturstaatsministerin Monika Grütters: Hoffen auf eine umsichtige Kulturpolitik für Berlin

Die neue Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat sich erstmals zu Kultur-Bauvorhaben in Berlin geäußert. Der Einheitswippe steht demnach nichts mehr im Wege - und auch die Planungen für das Kulturforum sollen schnell vorangetrieben werden.

Vor bald einem Vierteljahrhundert ist die Mauer in Berlin gefallen. Das wird 2014 gefeiert. Allerdings nicht mit der Einweihung eines Einheitsdenkmals. Schon mal davon gehört? War nie populär – und die Wettbewerbsgeschichte nur peinlich. Die neue Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat das Ding geerbt. Sie muss es schaukeln. Ihr Vorgänger Bernd Neumann betrieb eine Informationspolitik, die man als norddeutsch einsilbig oder auch als nordkoreanisch erlebte.

Grütters pflegt einen anderen Stil. Sie sagte jetzt dem Tagesspiegel: „Das Freiheits- und Einheitsdenkmal wird gebaut auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags vom 9. November 2007. Den von einer Jury favorisierten Entwurf von Sasha Waltz und dem Architektenbüro Milla und Partner – ,Bürger in Bewegung’ in Form einer begehbaren Schale – setzen wir um.“

Das ist mal eine Nachricht. Das Denkmal vor dem künftigen Humboldtforum ist also nicht vergessen. Allerdings, sagt Grütters, sei die bauliche Realisierung durch Schloss- und U-Bahn-Bau in unmittelbarer Nähe „sehr schwierig“. Nach dem Rückzug von Sasha Waltz wird die Sache von Milla und Partner betreut. Und inzwischen sind nach Auskunft der Kulturstaatsministerin „alle Vorgaben gelöst: von der technischen Realisierbarkeit über die barrierefreie Zugänglichkeit bis hin zu Sicherungsmaßnahmen und vertretbaren Betriebskosten. Die erste Phase der Sockelsanierung mit der Schließung der Nord- und Ostgewölbe ist abgeschlossen.“ Klingt immer noch kompliziert, deshalb legt Grütters Vorsicht an den Tag: „Geplant war, dass das Denkmal im Jahr 2015 fertiggestellt wird.“ Hier kommt es auf die Zeit wohl nicht so an.

Bei der Planung der Staatlichen Museen schon. Über deren Konzept für einen Museumsneubau am Kulturforum für die herausragenden Werke des 20. Jahrhunderts will Monika Grütters im Bundestag nun „zügig“ sprechen. Und sie macht Vorgaben: „Dabei muss auch noch einmal konzeptionell ernsthaft diskutiert werden, in wie weit städtebauliche Aspekte im Sinne der Planungen von Hans Scharoun für das Kulturforum einbezogen werden können.“
Grütters wünscht sich vom Senat, „dass er sich parallel zu unseren Beratungen grundsätzlich zu einer dringend notwenigen Umgestaltung und Aufwertung des Kulturforums durchringt. Wenn der Bund dort weitere Millionen investiert, sollte auch die Stadt ein großes Interesse daran haben, diesen Ort städtebaulich und atmosphärisch zu einem attraktiven Anziehungspunkt umzugestalten.“ Hier kündigt sich eine neue, umsichtige Kulturpolitik für die Hauptstadt an.

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