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Kunstauktion: Sotheby's zeigt Edvard-Munch-Bilder

Seit Montag zeigt das Auktionshaus Sotheby's in Hamburg und New York acht Edvard-Munch-Gemälde aus der Sammlung des norwegischen Sammlers Fred Olsen.

Hamburg/New York - Zwei der Gemälde, «Sommertag» aus der Berliner Nationalgalerie und «Gespann» aus dem Essener Folkwang-Museum, hatten die Nationalsozialisten als «entartete Kunst» beschlagnahmt und nach Norwegen verkauft. Ein drittes Gemälde, «Generationen» von 1904, gehörte dem Wallraf- Richartz-Museum in Köln, bevor es 1938 an eine Galerie in Berlin verkauft wurde. Die Gemälde sollen am 7. Februar in London für mindestens 12,5 Millionen Euro versteigert werden.

«Die Herkunft der drei Gemälde ist eindeutig geklärt», sagte Sotheby's Kunstexperte Patrick Legant am Montag in Hamburg. Die Museen seien von dem Auktionshaus über den anstehenden Verkauf informiert worden. Einen rechtlichen Anspruch auf die Gemälde habe keines der Häuser. «Die Bilder haben dem deutschen Staat gehört und der deutsche Staat hat entschieden, sie zu verkaufen», sagte Legant. Nur Privatpersonen, denen Gemälde von den Nationalsozialisten geraubt wurden, hätten einen Anspruch auf Rückgabe.

In der vergangenen Woche hatte die Ankündigung der Auktion für Wirbel gesorgt. Der Direktor des Osloer Zentrums für Holocaust- Studien, Odd Bjørn Fure, hatte die Reederfamilie vor drei Jahren aufgefordert, die unmittelbar nach der Pogromnacht des 9. November 1938 nach Norwegen geschafften Bilder wieder an ihre früheren Eigentümer zurückzugeben. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hatte jedoch Rückforderungen mit der Begründung abgelehnt, sie «entbehrten jeder Rechtsgrundlage». (tso/dpa)

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