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Kunstdiebstahl: Kestner-Bild wieder aufgetaucht

Das am Neujahrstag aus dem Historischen Museum in Hannover gestohlene Gemälde "Georg Kestner als Kind" ist von der Polizei sicher gestellt worden. Der mutmaßliche Dieb wurde verhaftet.

Hannover - Das briefbogengroße Gemälde "Georg Kestner als Kind" entstand um 1800, der Künstler ist nicht bekannt. Der Täter, ein einschlägig bekannter Kunstdieb (60), habe den Raub gestanden, berichtete die Polizei. Er konnte mit Hilfe eines hannoverschen Galeristen, der das Ölbild für 150 Euro gekauft hatte, ermittelt werden. Die Beamten trafen den Beschuldigten am Mittwochnachmittag in seiner Wohnung an, wo aber kein weiteres Diebesgut gefunden wurde.

Der Galerist hatte sich am Mittwochmorgen bei der Polizei gemeldet, um das entwendete Gemälde zu übergeben. Er hatte das Porträt des jungen Georg Kestner für 150 Euro von einem ihm bis dahin Unbekannten erworben. Dabei ließ er sich routinegemäß den Personalausweis des Mannes zeigen und notierte die Daten. Als der Kunsthändler das gesuchte Gemälde in der Zeitung sah, erkannte er sofort seinen Neuerwerb.

Das Werk hat zwar nur einen geschätzten Wert von etwa 3000 Euro. Sein kulturgeschichtlicher Wert ist aber der Stadt Hannover zufolge bedeutend höher. Der Patenonkel von Georg Kestner (1774-1867) war Johann Wolfgang Goethe. Die unerfüllte Liebe zu Georgs Mutter Charlotte soll Goethe zu seinem Roman "Die Leiden des jungen Werthers" inspiriert haben. Georg Kestner wurde Archivsekretär beim hannoverschen Staat. Sein Sohn Hermann Kestner gründete das Kestner-Museum in Hannover. (tso/dpa)

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