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Ländersache: Zank um Millionen-Kunst

Baden-Württemberg und das Königshaus Baden streiten um millionenschwere badische Kunstschätze. Beide Länder haben Expertengruppen angeheuert, die nun gegensätzliche Gutachten erstellt haben.

Im Streit um die Millionen-Kunst sieht eine Expertenkommission, die im Auftrag Baden-Württembergs arbeitet, große Teile der Kulturgüter im Besitz des Bundeslandes. Die Hofausstattung sei eng mit dem Amt des Regenten als Staatsperson verbunden gewesen, heißt es im Gutachten der Experten, das in Stuttgart vorgestellt wurde. Sie sei "unveräußerlich, unbelastbar und unteilbar" und mit dem Ende der Monarchie durch Revolution auf die Republik übergegangen. Juristen, Kunstexperten und Historiker hatten untersucht, welche Kulturgüter dem Land und welche dem Adelshaus gehören.

Das Gutachten widerspricht einer Expertenarbeit, die das Haus Baden Ende November präsentiert hatte. Drei Professoren hatten darin den Anspruch des Adelshauses auf weite Teile der badischen Kunstsammlungen bekräftigt. Bernhard Prinz von Baden hatte angekündigt, notfalls vor Gericht zu ziehen, um die Eigentumsverhältnisse klären zu lassen. Der Prinz droht damit, aus finanziellen Gründen Schloss Salem am Bodensee zu verkaufen.

Das Land wollte im vergangenen Jahr einen Vergleich mit dem Haus Baden schließen, um den Bestand der Schlossanlage zu sichern. Der geplante Verkauf kostbarer Handschriften aus der Badischen Landesbibliothek seitens des Landes hatte jedoch international Proteste von Wissenschaftlern und Kunsthistorikern ausgelöst. (mpr/dpa)

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