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Kultur: LAURA TONKE

In Otto Premingers Film-Noir-Klassiker „Laura“ gehen die Männer reihenweise vor dem Zauber der bildschönen Titelheldin in die Knie. Zu den Betörten gehört auch ein Journalist, der Laura in einer Szene verzweifelt gesteht: „Wenn ein Mann alles auf der Welt hat, was er will, außer dem, was er am meisten möchte, dann verliert er seine Selbstachtung.

In Otto Premingers Film-Noir-Klassiker „Laura“ gehen die Männer reihenweise vor dem Zauber der bildschönen Titelheldin in die Knie. Zu den Betörten gehört auch ein Journalist, der Laura in einer Szene verzweifelt gesteht: „Wenn ein Mann alles auf der Welt hat, was er will, außer dem, was er am meisten möchte, dann verliert er seine Selbstachtung.“ Ein entflammter Journalist und eine bildschöne Frau namens Laura – hmmm … Aber mal ganz ehrlich: Welcher ernstzunehmende männliche Einwohner dieses Universums würde bei Laura Tonke nicht den Drang verspüren, seine Selbstachtung über Bord zu werfen und in taumelnde Schwärmerei zu verfallen? Wer diese Frau mit den dunklen, traurigen Augen je im Fernsehen auf der Leinwand gesehen hat (und das sind leider immer noch viel zu wenige), der weiß, wovon die Rede ist. Zwischen Michael Kliers „Ostkreuz“ und seinem „Farland“ spielte die Berlinerin oft Frauen, die verloren, zerbrechlich und sehr nachdenklich wirken. Und in der liebevollen Schauspielerinnen-Dokumentation „Mädchen am Sonntag“ legte sie kürzlich so freimütig ihre beruflichen Unsicherheiten offen, dass man sie anschließend am liebsten in den Arm genommen hätte – tröstend, versteht sich.

Julian Hanich

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