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LEIDENSCHAFT UND LIEBE Penélope Cruz und Ben Kingsley brillieren in „Elegy“ nach Philip Roth: Augen auf!

Penélope Cruz und die Liebe zum Risiko

Was hätte wohl Sam Peckinpah aus dem Stoff gemacht? Der hatte sich ebenfalls mit dem Stoff von „Hi-Lo Country“ beschäftigt, starb dann aber, und so war es Stephen Frears, der mit dem Film, der vom deutschen Verleih noch den Untertitel „Im Land der letzten Cowboys“ erhielt, bei der Berlinale 1999 den Silbernen Bären für die beste Regie gewann.

Für eine der Darstellerinnen wurde der Film, obwohl sie darin gar keine Hauptrolle spielte, zum internationalen Durchbruch: Penélope Cruz. Gewiss, Freunde des spanischen Films, zumal der Werke von Pedro Almodóvar, kannten die Spanierin; und „Belle Epoque“ von Fernando Trueba, ihr dritter Film, hatte einen Oscar gewonnen (und lief 1993 auf der Berlinale). Aber der Eintritt in die Glitzerwelt Hollywoods geland ihr erst mit dem in Berlin erfolgreichen „Hi–Lo Country“. Danach, im Jahr 2001, kamen „Blow“ mit Johnny Depp und danach „Vanilla Sky“: Penélope Cruz in der Rolle der Kontrahentin von Cameron Diaz, an der Seite von Tom Cruise, erst nur vor der Kamera, danach für Jahre auch privat. Die Filmrolle hatte sie schon einmal gespielt, in dem spanischen Mystery-Film „Abre los Ojos“, dessen Stoff Cruise dann aufgegriffen hatte.

In die Wiege wurde Cruz, die 1974 im spanischen Alcobendas zur Welt kam, die Schauspielkunst nicht gerade. Ihr Vater war Automechaniker, die Mutter Sekretärin, gleichwohl entwickelten sie und ihre Schwester Mònica sich zu Schauspielerinnen, ihr Bruder Eduardo wurde ein erfolgreicher Sänger. Begonnen hatte Penélopes Laufbahn in engstem Familienkreis, als sie als Kind TV-Spots nachspielte. Später kamen neun Jahre Studium des klassischen Balletts an Spaniens Nationalkonservatorium hinzu. Außerdem: spanische TV-Shows, Musikclips, 1988 etwa in einem Video der Gruppe Mecano.

Zum Film kam sie 1991 mit „El laberinto griego“, sieben Jahre später erhielt sie den Goya. Ihre Versuche in englischsprachigen Filmen blieben zunächst ohne Erfolg, erst mit Almodovars Oscar-prämiertem „Todo sobre mi madre“ wurde man international auf sie aufmerksam.

Nun also „Elegy“, als Consuela Castillo. Für Penélope „eine der mich am meisten herausfordernden Charaktere meiner Karriere, eine der furchterregendsten“. Eine Frau, die nicht nur David Kepesh (Ben Kingsley) begeistert hat. „Ich liebe sie, weil man sie nicht in eine Kiste stecken kann“, rühmt Penélope Consuela. „In ihr stecken so viele Frauen gleichzeitig, aber sie ist doch nur sie selbst, zu jeder Zeit – aufrichtig, komplex... wild und unberechenbar.“ ac

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