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Malcolm Gladwell:David und Goliath. Die Kunst, Übermächtige zu bezwingen.

Malcolm Gladwell:

David und Goliath. Die Kunst, Übermächtige zu bezwingen. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2013. 156 Seiten, 19,90 Euro.

Malcolm Gladwell ist der Meister der Alltagssoziologie, Buch um Buch führt er vor, dass wir uns in den Annahmen darüber, wie die Welt abläuft, gerne täuschen. Erfolg, zum Beispiel, hängt nicht nur mit Begabung und Fleiß zusammen, sondern auch mit dem richtigen Geburtstag: Menschen, die in den ersten drei Monaten des Jahres geboren sind, haben größere Erfolgschancen als im Herbst Geborene. Nicht unbedingt eine große Masse an Polizisten, so ein anderes Beispiel aus seinem berühmten Buch „Tipping Point. Wie kleine Dinge Großes bewirken können“, führt zu weniger Kriminalität, sondern vielmehr eine gezielt eingesetzte Anzahl bewirkt eine qualitativen Veränderung. Gladwell, der für den „New Yorker“ schreibt, unterspült so, mit vielen Statistiken und eindrucksvollen Beispielen aus dem Leben unsere gesellschaftlichen Intuitionen. Sein neues Buch weist darauf hin, dass Schwäche oft Stärke sein kann: Große Klassen funktionieren bisweilen besser als kleine (dort kommt das Gespräch besser in Gang), Legastheniker haben bisweilen gerade deswegen Erfolg (weil sie sich kluge Umgehungsstrategien ausdenken), schlechtere Universitäten können für manche gute Studenten besser sein als Elite-Unis (weil sie dort die besten und damit hochmotiviert sind). Die Davids dieser Welt sind unter Umständen stärker als die Goliaths: „Goliath verlor den Zweikampf, weil er zu groß war.“ Wie schon in seinen übrigen Büchern behauptet Gladwell, dass Menschen dann Erfolg haben, wenn sie es schaffen, sich über die vorhandenen Strukturen und Regeln hinwegzusetzen. Moritz Schuller

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