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LOTTE VAN DEN BERG ZEIGT„Braakland“: Reise ins Herz der Finsternis

„Ich erfinde gern gemeinsam mit dem Publikum neue Regeln fürs Theater“, erklärt Lotte van den Berg. Die junge niederländische Regisseurin gilt derzeit als Geheimtipp der europäischen Theaterszene.

Von Sandra Luzina

„Ich erfinde gern gemeinsam mit dem Publikum neue Regeln fürs Theater“, erklärt Lotte van den Berg. Die junge niederländische Regisseurin gilt derzeit als Geheimtipp der europäischen Theaterszene. Einen Namen hat sie sich vor allem durch ihre „sitespecific performances“ gemacht. In diesen Aufführungen an ungewöhnlichen Orten trotzt sie der Realität eine spröde Poesie ab. In der „Blauen Stunde“ etwa schaute sie einer Stadt beim Erwachen zu – die Aufführung begann vor Sonnenaufgang.

Kurz vor Sonnenuntergang spielt nun die Outdoor-Performance „Braakland“, die die Sophiensæle im Rahmen ihrer kleinen Reihe „Stadttheater“ präsentieren. Die Sophiensæle waren es, die Lotte van den Berg für Berlin entdeckten: Hier gastierte sie im Oktober 2006 mit ihrer Produktion „Stillen“, die mit stiller Konzentration von Körpern und ihren Bedürfnissen erzählte. Für „Braakland“ hat die Jungregisseurin sich in Berlin eine mehr als fußballfeldgroße Brachfläche gesucht. Die Busfahrt zu diesem bislang noch geheim gehaltenen Ort ist bereits Teil der Inszenierung. Lotte van den Berg hat sich für „Braakland“ von den Romanen des südafrikanischen Nobelpreisträgers J. M. Coetzee inspirieren lassen. Ihr gelingt es, auch ohne Worte die in seinen Werken enthaltene Gewalt, Zerstörung und Poesie erfahrbar zu machen. Vor den Augen der Zuschauer entsteht eine grausame Landschaft, in der die Regeln menschlichen Zusammenlebens außer Kraft gesetzt werden. „Braakland“ ist Theater wie von einem anderen Stern. Sandra Luzina

Do 28.6. (Premiere), Shuttleservice ab

Sophiensæle 20.30 Uhr, Fr 29.6. bis So 1.7.,

20.30 Uhr, 1.7. auch 16 Uhr, 13 €, erm. 8 €

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