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Umfrage: Männer sind Lesemuffel

Die Deutschen orientieren sich einer Umfrage zufolge bei der Auswahl ihrer Bücher vor allem an Empfehlungen von Freunden oder stöbern selbst in Buchhandlungen. Verglichen mit den Frauen sind Männer Lesemuffel.

München - Rezensionen und Literatursendungen dienen seltener als Anregung. Das ergab eine von der Buchhandlung Hugendubel in Auftrag gegebene und veröffentlichte repräsentative Forsa-Umfrage zum Leseverhalten der Deutschen. Zwei Drittel der Frauen, aber nur die Hälfte der Männer gaben an, regelmäßig oder zumindest gelegentlich ein Buch zu lesen.

Fast jeder dritte Mann (28 Prozent), aber nur jede sechste Frau (15 Prozent) liest überhaupt nicht. Insgesamt hatten die Meinungsforscher von Forsa im April bundesweit 1005 Leser im Alter ab 14 Jahren befragt.

Die mit Abstand wichtigste Informationsquelle stellen demnach beim Buchkauf die Empfehlungen von Freunden und Bekannten dar: Drei Viertel der Leser (76 Prozent) werden durch sie auf Bücher aufmerksam. Ebenfalls sehr beliebt ist das Stöbern in der Buchhandlung. Zwei Drittel der Deutschen besorgen sich ihren Lesestoff auf diese Art.

Kritiken im Internet immer wichtiger?

Erst danach kommen als Informationsquellen Buchrezensionen in Zeitungen und Zeitschriften. Mehr als 43 Prozent holten sich über die Printmedien Anregungen. Nur knapp jeder Dritte gab an, über Literatursendungen im Fernsehen auf seine Lektüre aufmerksam zu werden.

Etwa ebenso viele Leser ließen sich von Bestsellerlisten (37 Prozent) oder der Werbung des Buchhandels (28 Prozent) inspirieren. Kritiken im Internet nutzte nur jeder fünfte (22 Prozent). Für die Gruppe der 14- bis 29-Jährigen spielt das Internet allerdings eine wesentlich größere Rolle, jeder Dritte (36 Prozent) informiert sich online. Bei den älteren Lesern über 60 Jahren hingegen wählt nicht einmal jeder Zehnte seine Bücher anhand von Kritiken aus dem Internet aus (8 Prozent).

Viele lesen zunächst die letzte Seite

Vor allem Jugendliche sind beim Lesen ungeduldig und neugierig: Jeder sechste unter 19 Jahren (15 Prozent) liest zuerst die letzte Seite, weil er erfahren will, wie das Buch endet. Leser über 60 Jahren verspüren diese Lust hingegen nur selten (9 Prozent).

Für die allermeisten Deutschen sind Bücher mehr als ein Gebrauchsgegenstand. Die wenigsten möchten sich nach dem Lesen von ihren Büchern trennen, mehr als 90 Prozent der Befragten in allen Altersgruppen bewahren sie auf. Nicht einmal jeder Zehnte (9 Prozent) nutzt meistens oder gelegentlich die Möglichkeit zum Verkauf von Büchern, zum Beispiel über das Internet. Lediglich vier Prozent gaben an, dass sie Bücher nach dem Lesen wegwerfen. (tso/dpa)

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