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Kultur: Mahnmal-Ausstellung am Bebelplatz, Baustart folgt Ende August

Die sakralisierende Ausgestaltung des "Ortes der Information" unter dem Berliner Denkmal für Europas ermordete Juden ist beschlossene Sache. Jüngste Entscheidungen des Stiftungskuratoriums (so verlautet aus dem Gremium) ignorieren die meisten Bedenken einer im November 2001 einberufenen Expertentagung.

Die sakralisierende Ausgestaltung des "Ortes der Information" unter dem Berliner Denkmal für Europas ermordete Juden ist beschlossene Sache. Jüngste Entscheidungen des Stiftungskuratoriums (so verlautet aus dem Gremium) ignorieren die meisten Bedenken einer im November 2001 einberufenen Expertentagung. Deren Einwände richteten sich gegen einen "Raum der Stille" und einen "Raum der Namen" unter Peter Eisenmans Stelenfeld. Durchsetzen konnten sich nun die Verfechter einer kontemplativen Anmutung: Eberhard Jäckel, der mit Lea Rosh zu den Initiatoren des Projektes zählt, und Reinhard Rürup von der Topographie des Terrors, der auf diese Weise eine allzu informative, mit der eigenen Gedenkstätte konkurrierende Ausstellung verhindert. Am 5. Juni um 18 Uhr 30 wird der Denkmal-Förderkreis auf dem Baugelände, wo ab August die Baugrube ausgehoben werden soll, einen Info-Container eröffnen. Bereits am Freitag eröffnet wurde in der von Touristen und Studenten bevölkerten guten Stube Berlins, an der Behrenstraße 39 im "Informationszentrum Hauptstadtplanung", eine Dauerausstellung zur Entwicklung des Mahnmals, welche laufend aktualisiert werden soll. Dort steht vor dem Fenster, das den Blick auf Bebelplatz und Humboldt-Universität freigibt, ein Modell des Eisenman-Entwurfes. Unter dem Bebelplatz, auf dem im September 2001 eigentlich Bauarbeiten zu einer Tiefgarage hatten beginnen sollen, befindet sich Berlins gefährdetstes und gelungenstes Holocaust-Denkmal, Micha Ullmanns Skulptur "Bücherverbrennung".

tl

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