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Malerei: "Tante Marianne" kehrt zurück

Nach zehn Jahren ist Gerhard Richters Gemälde "Tante Marianne" wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Dresden - Der in Taipeh lebende Geschäftsmann und Kunstsammler Pierre T. M. Chen, der das Werk im Juni 2006 für mehr als 3,1 Millionen Euro ersteigert hatte, überbrachte das Werk persönlich als Leihgabe für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Zuletzt war es in einer Ausstellung 1997 in Berlin zu sehen gewesen.

Das Bild werde zunächst für mehrere Monate im Semperbau am Zwinger präsentiert, kündigte der Generaldirektor der Kunstsammlungen, Martin Roth, an. Anschließend werde es im Depot untergebracht oder bei Anfragen anderer Häuser woanders ausgestellt. Nach der für Frühjahr 2009 geplanten Wiedereröffnung des derzeit im Umbau befindlichen Albertinums soll das Bild in der eigentlichen Heimstätte der Galerie Neue Meister zu sehen sein. Dort werde es "mit Sicherheit für eine längere Periode" ausgestellt bleiben, sagte Roth unter Berufung auf eine Zusicherung des Besitzers.

Von den Nazis ermordet

Richter hatte das Bild 1965 gemalt. Als Vorlage diente ein Familienfoto aus dem Jahr 1932, das den Maler im Alter von vier Monaten auf dem Schoß seiner damals 14-jährigen Tante Marianne zeigt. Die jüngere Schwester von Richters Mutter wurde im Februar 1945 im Euthanasie-Programm der Nationalsozialisten ermordet.

Pierre Chen ist Gründer der Yageo Stiftung, mit der er moderne und zeitgenössische chinesische Künstler bekannt machen und zugleich den Dialog mit westlichen Künstlern fördern will. Im kommenden Jahr werde es in Dresden eine Ausstellung der Yageo Stiftung geben, kündigte Roth an. (tso/ddp)

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