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Mein KUNSTSTÜCK: Je später, desto schöner

Nicola Kuhn entdeckt Fritz Rahmann im Museum

Es ist etwas Schicksalhaftes daran, dass die Sammlung der Neuen Nationalgalerie immer dann geräumt werden muss, wenn eine Sonderausstellung in den Mies van der Rohe-Bau kommt. Diese ewige Wanderschaft birgt allerdings auch Chancen, und so sind Gemälde und Skulpturen des vergangenen Jahrhunderts nach Abzug der „Schönsten Franzosen“ wieder in neuer Hängung zu sehen. Nicht ganz, denn die aktuelle Präsentation erinnert an die letzte Schau des vor drei Jahren verstorbenen Direktors Dieter Honisch, der 1996 in Pension gegangen war. Sie ist klassisch, ruhig und feiert die amerikanische Farbfeldmalerei, für die sich Honisch besonders engagierte. Eine Novität fällt auf, eine Neuerwerbung: die Fotoserie des 2006 verstorbenen Berliner Künstlers Fritz Rahmann, der 1991 einfach nur die Nachrichtenbilder vom Zweiten Golfkrieg im Fernsehen abfotografierte und sie zu einem Tableau zugleich dramatischer und flüchtiger Eindrücke arrangierte. Eine schöne Geste: Die Präsentation der Neuen Nationalgalerie würdigt zwei Protagonisten der Berliner Kunstszene der achtziger und neunziger Jahre, mögen sie noch so unterschiedlich sein.

Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, bis 8.6., Di-Fr 10-18, Do bis 22, Sa/So 11-18 Uhr

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