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Michael Schindhelm: "Es geht mir weiterhin um die Sache"

Opernstiftung-Chef Michael Schindhelm tritt nun doch nicht sofort zurück, sondern bleibt bis 1. April 2007 im Amt. Ein Gespräch über die geplante Neuausrichtung der drei Berliner Opern und die weitere Zusammenarbeit mit Klaus Wowereit.

Wie hat man Sie überredet, noch vier Monate zu bleiben?

Mit einer vernünftigen Perspektive für mein Konzept. Ich habe das Gefühl, dass wir heute im Stiftungsrat ein gutes Gespräch darüber gehabt haben. Ich hatte das Gefühl, dass der Stiftungsrat sich die Sache ernsthaft vornehmen möchte. Das gibt mir die Möglichkeit, auch nach dem Ausscheiden von Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei/PDS) weiter dieses Konzept vertreten zu können. Und damit den Übergang zu schaffen, dass diese momentan einzige konkrete Alternative, welche die Opern haben, politisch ernsthaft erwogen wird.

Können Sie sich denn künftig noch eine gute Zusammenarbeit mit dem Regierenden Bürgermeister vorstellen?

Das wird sich zeigen. Man muss klar sagen, dass ich nicht unmittelbar ständig mit Herrn Wowereit zusammenarbeiten muss. Abgesehen davon geht es mir weiterhin um die Sache, und ich habe das Gefühl bekommen, dass der Stiftungsrat das auch so sieht. Herr Wowereit hat heute bekannt gegeben, dass er auch der Meinung sei, Berlin brauche weiter diese drei Opernhäuser. Dafür ist mein Konzept ein Vorschlag. Von daher sind wir in der Sache vielleicht gar nicht auseinander.

Was kann Ihr Nachfolger erreichen?

Das hängt jetzt von der Debatte ab, die über das Konzept entstehen wird und über die Opern in Berlin insgesamt. Ich glaube, es braucht die Debatte noch einmal neu. Wenn das Land Berlin seine Verpflichtung weiterhin so sieht, nämlich keine Oper zu schließen, dann wird es sicherlich bei den finanziellen Rahmenbedingungen bleiben. Aber dazu gibt dieses Konzept eine Antwort, und wahrscheinlich wird mein Nachfolger sich dann vor allem daran orientieren oder an einer Modifikation davon.

Was geben Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg?

Ich gehe davon aus, noch eine ganze Weile Zeit zu haben, bevor ich überhaupt einem Nachfolger gegenübertreten werde. Und wir müssen jetzt erst mal die Entwicklungen der nächsten Wochen abwarten. Wenn es an der Zeit ist, endgültig zu übergeben, wird es sicher aktuell Dinge zu sagen geben, die ich aber heute noch nicht vorweg nehmen möchte.

Ihr Konzept wird jetzt vertieft und wenn es fertig ist, müssen Sie es abgeben. Tut das nicht ein bisschen weh?

Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, um Emotionen spielen zu lassen. Es ist jetzt so, wie es ist, und machen wir das Beste daraus.

Wissen Sie schon, wie es bei Ihnen weiter gehen wird?

Nein, das ist ein bisschen sehr taufrisch, was wir gerade hier erleben. Und im Moment lebe ich in der Gegenwart und nicht in der Zukunft. Es wird sicherlich weitergehen, darum mache ich mir keine Sorgen. (Von Nadine Emmerich, ddp)

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