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Kultur: Militärische Verteidigung: Schild gegen Schurken

1983 kündigte US-Präsident Ronald Reagan eine Strategic Defense Iniative (SDI) an: Im Weltraum sollten anfliegende Feindraketen abgeschossen werden. Das Projekt "Krieg der Sterne" wurde wegen technischer Probleme, hoher Kosten und geringer Zuverlässigkeit nie Realität.

1983 kündigte US-Präsident Ronald Reagan eine Strategic Defense Iniative (SDI) an: Im Weltraum sollten anfliegende Feindraketen abgeschossen werden. Das Projekt "Krieg der Sterne" wurde wegen technischer Probleme, hoher Kosten und geringer Zuverlässigkeit nie Realität.

Doch es blieb der Traum vom Schutzschild, der die USA von der Logik des Kalten Krieges befreit: Dass ein Atomwaffenstaat seine Nuklearwaffen nur deshalb nicht einsetzt, weil unvermeidlich der alles vernichtende Gegenschlag kommt. Neue Bedrohungsszenarien warnten zudem vor "Schurkenstaaten" oder Terroristen, die sich in den Besitz von Raketen mit Massenvernichtungswaffen setzen. Gegen sie funktioniert Abschreckung nicht. 1998 schlug eine Kommission unter Vorsitz von Donald Rumsfeld, Verteidigungsminister unter Gerald Ford 1975-77 und neuerdings wieder unter Sohn Bush, eine abgespeckte Version vor: "National Missile Defense" (NMD, Nationale Raketenabwehr). Präsident Clinton akzeptierte. Die ersten Tests verliefen nicht sehr ermutigend. Einen Schutz gegen die großen Raketenarsenale Russlands bietet dieses System nicht. Dennoch argumentieren die Gegner vor allem mit der Befürchtung, NMD werde ein neues Wettrüsten auslösen.

cvm

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