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Kultur: Milzbrand-Alarm: Anschlag oder Kunst-Aktion?

Am Abend stellte sich der Verteiler der verdächtigen Pakete in Schleswig-Holstein. Es handelt sich um einen 30-jährigen Mann, der sich am späten Nachmittag gemeinsam mit seinem Anwalt zur Polizei begab.

Am Abend stellte sich der Verteiler der verdächtigen Pakete in Schleswig-Holstein. Es handelt sich um einen 30-jährigen Mann, der sich am späten Nachmittag gemeinsam mit seinem Anwalt zur Polizei begab. Er gab zu Protokoll, dass er zu seinem 30. Geburtstag 30 Pakete in der Stadt Neumünster verteilt habe. Er habe damit seinen eigene Worten zufolge "auf die Kunst" aufmerksam machen wollen. Von dem Milzbrand-Verdacht wisse er nichts und könne sich das auch nicht erklären.

Zum Thema Foto-Tour: Milzbrand weltweit --> Online Spezial: Bio-Terrorismus Stichwort: Milzbrand Hintergrund: Seuchenexperten Web-Link: Robert-Koch-Institut Schon seit Wochenbeginn herrschte in Schleswig-Holstein bei den zuständigen Behörden Alarmstimmung, nachdem in der Innenstadt von Neumünster und im Stadtwald an verschiedenen Stellen verdächtige Pakete gefunden worden. Das Ungewöhnliche an diesen Paketen: Sie waren alle weiß angestrichen. Zunächst ergaben Untersuchungen durch das Landesveterinäramt in Neumünster, dass es bei zwei Proben einen Verdacht auf Milzbrand gibt. Daraufhin wurden die Proben an das Nationale Referenzlabor in Jena geschickt, das den Verdacht am Freitag bestätigte. Noch am Freitag wurde daraufhin das Robert-Koch-Institut in Berlin eingeschaltet, das dann Entwarnung gab.

Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Heide Moser versicherte, es sei unverzüglich alle notwendigen Schritte unternommen worden, die Menschen im nördlichsten Bundesland zu schützen. Die Ministerin forderte alle Ärzte auf, "unspezifischen Krankheiten, die zunächst wie ein grippaler Effekt aussehen könnten" , erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen.

Die Staatsanwaltschaft geht inzwischen davon aus, dass eine Art Gips in den Kartons war. Den mutmaßlichen Trittbrettfahrer erwarten nach ihren Angaben bis zu drei Jahren Haft wegen Vortäuschen einer Straftat; außerdem müsse er die Kosten für den Einsatz tragen.

Karsten Plog

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