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MUSIK UND REZITATIONEin Kurt-Tucholsky-Abend: Rheinsberger Radieschen

Kasper Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel – hinter diesen Pseudonymen steckte in den Zeitungen der Weimarer Republik immer ein und derselbe: der Berliner Schriftsteller Kurt Tucholsky. Als Satiriker, bissiger Kabarettautor und Herausgeber der „Weltbühne“ ließ der linke Pazifist nicht nach, sich als gesellschaftkritischer Geist einzumischen und todesmutig den heraufziehenden Nationalsozialismus zu bekämpfen, der ihn schließlich ins Exil nach Schweden trieb.

Kasper Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel – hinter diesen Pseudonymen steckte in den Zeitungen der Weimarer Republik immer ein und derselbe: der Berliner Schriftsteller Kurt Tucholsky. Als Satiriker, bissiger Kabarettautor und Herausgeber der „Weltbühne“ ließ der linke Pazifist nicht nach, sich als gesellschaftkritischer Geist einzumischen und todesmutig den heraufziehenden Nationalsozialismus zu bekämpfen, der ihn schließlich ins Exil nach Schweden trieb. Und als Lyriker und Romanautor hat er gleichzeitig gefühlvolle und sommerleichte Texte geschreiben. Darunter so verspielt-erotische wie „Rheinsberg – ein Tagebuch für Verliebte“ verfasst. Kurt Tucholsky war der SPD als Wahlkämpfer, Autor und harscher Kritiker verbunden. Und so stammt der Titel des Kurt-Tucholsky- Abends „Außen rot – und innen...“ auch prompt aus einem Gedicht, in dem er die Sozialdemokratie mit einem Radieschen vergleicht, das außen rot und innen weiß sei.

Schauspielerin Hannelore Hoger, die mit dem Tucholsky-Programm schon seit 17 Jahren Erfolge feiert, meint, das passe heute immer noch auf viele Politiker. Überhaupt ist Hoger, die auch im Fernsehen als herbe Kommissarin Bella Block, für anspruchsvolle Abendunterhaltung sorgt eine Freundin des klaren Worts. Zusammen mit Schauspielerkollege Dietmar Mues und dem Pianisten Joachim Kuntzsch singt und spricht sie Tucholskys zeitlose Texte zärtlich, ironisch und wütend. Aber vor allem so, dass tausendmal Gehörtes plötzlich klingt, als hätte man’s noch nie gehört. Gunda Bartels

Komödie am Kurfürstendamm, Do/Fr 16./17.8., 20 Uhr, ab 21 €

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